Es kommen kaum mehr mails, meine Winterfeuer brennen. Ich schaue lange ins weiße Land, alles ist so hell, gehe nachts mit meiner Katze im Schnee spazieren, horche auf die Stille und koste etwas von der Winterweisheit. Im verschneiten Wald sitzen, Eichelhäher und Grünspecht am Vogelhaus beobachten, wissen, dass die Igel unterm Laub und Holz am Haus schlafen.
Den Winter zu hüten, das ist richtig Arbeit gewesen. Und ich höre genau hin – als Forscherin – wenn von zunehmendem Weihnachtsstress und Anstrengung, erhöhter Taktfrequenz was Emotionen betrifft, Unruhe, Druck etc. die Rede ist. So fühlt es sich an, wenn Süden im Winter gelebt werden soll, wenn die inneren und äusseren Jahreszeiten und Rhythmen nicht stimmen. Es mangelt uns in unserer Gesellschaft an Winterfeuern. Dort fänden wir im Lebensrad die Antworten auf die dringenden Fragen.
An den langen, stillen Winterfeuern kommen mir viele Ideen, Pläne, da befühle ich Altes und neue Reiserouten, da hat alles Zeit – Zeit sich zu setzen, wieder verworfen zu werden, sich zu entfalten.