Werkprozess IV – Tagesgeschehen und Weltereignisse

Parallellaufendes, mein Alltag, Katzengeschichten, Vortragsvorbereitung, Frühlingssonne und die Nachrichten über Japan, das, was sich herschwingt, was parallel geschieht an Gedanken, Gefühlen, Fragen, Antwortlosigkeit.
Überprüfung von dem anderen Strang, dem Alltäglichen. Sie durchdringen sich.

Der Werkprozess ist bald abgeschlossen. Jetzt ist noch einmal ganze Katzenkraft gefragt. Teachings für mich – bereits erledigte Dinge können schnell noch einmal gemacht werden müssen, „bleibe dabei ruhig und emotionslos,“ sagt Katalina und bespielt das Bild. Die Kralle ausgefahren, ein Loch im Stoff, mühsam Gebügeltes zerknautscht, im Ton des zerreißenden Stoffes ein Lied entdecken.


Heile Gemeinschaften ehren alle Mitwesen in ihrer eigenen Kraft. Coyote-Lehrerin ist eine. Die Herausforderungen als scheinbar alles fertig ist.

Gedanken zu tragenden Gemeinschaften. Seelenzentrierten, nachhaltigen, welchen, die immer die zukünftigen Generationen im Blick haben. Davon erzählt der Vortrag. Wachstumsneurosen bei uns und Energiewahnsinn. Ich nehme es zu mir, sehe meinen Teil dabei. Das kenne ich doch auch, dieses immer mehr, weiter, besser. Es sitzt drin, lässt sich nicht so leicht aus meinem System lösen. Wie nachhaltig ist mein Sein? Habe ich die kommenden Generationen im Blick?

Arbeitsalltag, letzte Schritte. Dieses „nur noch“ entpuppt sich als langwierig. Es gibt keine drei Meter langen Rundhölzer – Standard zweivierig – der Abdeckstoff ist zu transparent, zu dunkel, zu teuer, zu schmal – dann finde ich einen, der passt und es gibt davon zu wenig. Shit happens. Wege, Telefonate, umdenken. Unbeirrbar dranbleiben, eine Donauwelle gegen die Genervtheitsbrandung, heilige Pausen einlegen. Wieder ran, Tequila zu den Zitronen bestellen und irgendwann ist doch alles fertig.

Halbwertszeiten. Die meines Tuns, meiner Worte zum Beispiel. Was lässt mich in der Kraft bleiben? Wenn ich nicht nach den Emotionen greife, nicht nach der Wut. Wenn ich zynisch werde, spüre ich bereits eine Schwächung. Was mir hilft ist, etwas ins große Gewebe einzubringen, wovon ich zutiefst überzeugt bin, wofür ich gehe. Wenn ich Ereignissen nicht die Macht gebe, das, was mir kostbar ist, aufzugeben, wie die Hoffnung zum Beispiel.


Der Werkprozess ist abgeschlossen. Gut gemeinsam gegangen mit Freundinnen, Katze und Gustav, viel Unterstützung, Lachen, Fragen, Tiefe, Impulse, Experimente, spielen, verwerfen, neu anfangen, nachdenken, erspüren, suchen, finden … in weiß, rot und schwarz. Es war herausfordernder, größer, weiter, umfangreicher als gedacht. Ich bin zufrieden.