Geisterzeit

Begegnung in der Geisterzeit

Rauhnachtsblues in Rot. Den Blues vergesse ich übers Jahr und doch kommt er zu den Rauhnächten. Es knarzt, Geschäftiges entzieht sich, es ist ein bisschen wie aus der Zeit fallen, in die Nachdenklichkeit hinein. Vieles hinterfragen, abklopfen.
Die Geister lassen sich auch nicht wirklich portraitieren, sie bleiben schemenhaft. Keine Träume, obwohl doch Träume in den Rauhnächten so bedeutsam wären. Oder wenn, dann so wirr-komplex, dass die vielen Aspekte zusammen keinen Sinn ergeben. Und das, wo doch Träume in den Rauhnächten so wichtig wären. Als würde sich alles entziehen, der Boden nachgeben und vielleicht nur das Narrenkastl übrigbleiben.

Begegnung

Ich bin froh, wenn die Rauhnächte rum sind. Geisterzeiten machen müde. Es ist wie die falsche Brille aufhaben oder keine und alles etwas unscharf sehen. Räuchern – und sehr genau aufpassen, dass es keine Routine oder Pflichterfüllung wird. Ich schaue, wo Coyote ist, die Närrin, ob da was kommt.

Geistertier

Auch nicht, sie sind unterwegs.
Katalina, meine Katze, sieht die Geister, sie schaut ihnen hinterher, geht ihnen nach, ist erfreut oder befremdet, je nachdem wohl, wer auftaucht. Es müssen auch Geistertiere dabei sein, die herumschwirren und welche, die sich hinsetzen und verweilen. Andere wehen vorbei, das sehe ich in ihren Augen und den Blicken.
Ob den Geistern der warme Winter gefällt? Sie sagen es mir nicht.
Wenn ich die Bilder in die Fenster hänge, werden sie durchsichtig, die Bilder. Mehr ist gerade nicht zu tun und zu verstehen auch nicht.