Wenn ich in die Wolken schaue und mich an die vielen gelebten Sommer und die Reisen erinnere und wie wir damals unterwegs waren, dann staune ich und muss sehr lachen. Über Monate waren wir nicht erreichbar, kein Internet, kein Handy, kein Navi. Alles war analog, NUR analog, immer.

Eine Collage aus Reisefundstücken | unterwegs vor langer Zeit in Asien auf wilden Routen und in gefährlichen Fahrzeugen
Da kommt Sehnsucht auf nach damals und es hat teils was sehr Komisches, was ich mir dann wünsche – Gebrauchsanweisungen, auf denen nicht steht, dass ich die Bremsflüssigkeit nicht trinken soll – nach irgendwohin fahren ohne alles und ohne vorher die Wege zu kennen – Tage und Abende, die sich mit allem möglichen füllen, nur mit nichts Digitalem und lauter solche Sachen. Mit dem Gesamtfilmangebot aus ARD, ZDF, ORF war es damals nicht schwer, draussen zu sein und sich überall besser zu amüsieren.
Der Sommer war auch Essen aus dem Garten. Viel haben wir selber angebaut, eingemacht, gekocht. Saisonal war es und das komplett ohne ideologischen Überbau.
Inzwischen muss viel passiert sein, dass ich denke „Wie ist das nur gegangen?“ Unterwegssein ohne Navi und Handy scheint mir heute wie ein Survivaltraining. Ich konnte es mal und war darin sicher. Ich will es mir wieder holen. Meiner Orientierung vertrauen. Meiner Wahrheit, meiner Spur, meiner Intuition folgen und dafür die Verantwortung übernehmen. Und alle und alles aus der Eltern- und Betreuungsfunktion entlassen.
Im tiefen Wissen, dass das Sommermädchen erwachsen ist, mit reichen Erfahrungen von allen Sommern, allen gegangenen Wegen und als Königin ihres Lebens gut unterwegs ist.