Banden bilden macht richtig Spass und gute Banden wissen, wie sich gute Bande untereinander anfühlen und wie sie gewebt werden. In Zeiten großer Entwurzelung braucht es beste Gemeinschaften, nährende Kreise, ein wildes und lustvolles Miteinander. Bande ist ja so ein eigenes Wort. Es gefällt mir, gerade weil es kein Kaffeekränzchen ist und auch keine literarische Diskussionsgruppe. Eine Bande ist wild, abenteuernd, lärmend und johlend, bisweilen meuternd und noch so einiges. Ich sehe eine Bande von verrückten Alten, die es ernst meinen. Eine Alpen-Anarchistinnen-Bande.

Die Alpen-Anarchistin fragt: Brauche ich eigentlich wen, der mich regiert? Dem ich die Macht gebe, mein Leben zu regeln? Ich glaube nicht. Ich würde es uns zutrauen, dass wir es selbst hinbekommen, ganz anders organisiert, kleinteiliger, naheliegend. Das genaue Wie wird sich finden. Ich habe mal geschrieben, dass Spinnen und Katzen unregierbar sind. Sie wählen nicht mal ein Alphatier. Warum kann das für Silberfüchsinnen nicht auch ein guter Weg sein?

Und dann bei allem radikal zärtlich sein. Beginnend mit selbstzärtlich, weil es bei sich selbst am besten zu spüren ist, wie heilsam und wunderbar Zärtlichkeit ist. Von dort aus wird es weitere Kreise ziehen, in die Gemeinschaften hinein, übers Land und sich verbreiten.

Kleine Medizinschachteln für die Freude am Banden bilden, die Kraft um unregierbar zu sein und die Erinnerung an radikale Zärtlichkeit.