Schenken

Als ich mich in jungen Jahren dem patriarchalen Kunstmarkt verweigert habe, ging es viel um Kunst als Gemeingut. In mir gab es das Bild, dass wir alle das tun, was wir können, was uns leicht fällt und Freude bereitet. Ich war mir sicher, dass das Leben in unserem „Dorf“ auf diese Weise gut läuft. Damals habe ich gehört, dass es Kulturen gibt, die kein Wort für „Arbeit“ haben.
Frei und willig wirken und wissen, dass es gesehen, gefragt, wertgeschätzt ist. Unseres schenken – kein Tausch, kein Verkauf. Schenkökonomie.

Nun im höheren Alter will ich alte Wege neu gehen und meine Bilder verschenken. Und überall dort, wo es geht, immer mehr aus dem Geldsystem herausgehen. Ich denke auch, dass Geld nicht einfach nur Energie ist. Es sind die jungen Frauen der Wanderuni, die mir den radikalen, frischen Geist eingeblasen haben, die mich erinnert haben, herausgefordert und inspiriert. Ich nehme den alten Faden neu auf.

Alle Arbeiten verpacke ich gerade und schicke sie ins frauen museum wiesbaden, wo sie ab dem 8. September verschenkt werden. Viele Arbeiten haben schon Flügel bekommen und sind bereits in alle Welt gegangen.

Kunst bekommt Flügel – der Link zur Ausstellung