Über den Wolken – die Zeit, in der ich das loslasse, was nicht zu mir gehört. Die Zeit zwischen den Ländern, Transition. Obwohl die Istanbulreise gar nicht so lange war, habe ich ihr eine ebenso lange Nachklangzeit gegeben wie die Reise selbst. Das Integrieren all der Eindrücke und Geschichten in meinen Alltag. Sie kommen in den Träumen, dann wieder höre ich auf einmal die Bazargeräusche und rieche den Duft der Shisha-Cafés. Weil ich Nachklangzeit habe, darf es sich entfalten und kommt ganz mit hierher.
Eine der letzten Istanbulgeschichten war eine ganz seltsame. Ein Fotoshooting am Fischmarkt, die vielen Möwen und ihr Lachen, kurios und schräg alles.
Eine alte Türkin neben mir und ich fotografieren, das WC-Schild und das Geistmodel. Wir fangen an zu lachen, weil es so lustig ist. „Viel zu dünn und viel zu lang“, sage ich. „Richtig greißlich ist sie.“ Wir zeigen uns die Fotos und können uns kaum mehr halten vor Lachen, das steckt andere an. Wir finden uns füllig und schön und lachen Tränen. Als ich ihr dann mein Katzenfutter zeige und sage, dass ich geneigt bin, das dünne Model zu füttern und ein paar Brekkies hinzulegen, da ist es ganz aus mit uns. Mit den TürkInnen konnte ich überhaupt viel und herzhaft lachen. Das ist was ganz Wichtiges für mich, dass ich mit Menschen gut lachen und gut Brotzeit machen kann.