Bilder, die in die Welt geflogen sind

Viele Bilder und Objekte haben den Raum gefüllt. Am Abend war er leer. Er füllt sich wieder. Es ist eine große Freude, um die vielen neuen Orte für die Bilder zu wissen.

Interessante Fragen und Überlegungen zum Schenken sind zu mir gekommen. Ob die Zeit reif sei für wirkliches Schenken? Dass wir meinen könnten, immer etwas ausgleichen und zurückgeben zu müssen. Das tun wir, indem wir das, was wir vermögen in die Welt geben. Was das Schenken betrifft, dazu haben wir wenig gelernt. Das Vertrauen, dass es reicht, wenn alle das geben, was sie möchten, was sie können, was gerade reif ist zum Geben, das könnte wirklich wachsen.
Vielleicht ist es eine Samenzeit fürs Schenken. Die Ernte kommt, dafür ist es wahrscheinlich wirklich noch nicht ganz reif. Schenken und freudig annehmen, beides braucht den Boden, die Samen und das Abwarten.

Eine weise Frau meinte, ob das Fliegenlassen all der Bilder eine kluge schamanische Zerstückelung ist. So viele Teile mit Geschichten von mir freizugeben, um mich neu zusammenzusetzen, um einen neuen Platz einzunehmen. Mit dem Schenken lasse ich auch viele Konzepte los bezüglich Kunst und Wert. Und all die Bilder gehen aus meinem Raum hinaus, es weitet sich. Wie in der Natur – ein leerer Raum ist bereit, sich neu zu füllen, neu bewohnt und bewachsen zu werden.

All diese Fragen und Blicke darauf sind kostbare Geschenke!
Vielleicht sind wir uns der Kostbarkeit unserer Geschenke manchmal gar nicht bewusst, gerade, wenn sie so leicht und fast nebenbei gegeben werden, wie Fragen oder Spiegel.

Es gibt noch viele Bilder, die in die Welt fliegen möchten. Bis zum 6. Oktober sind sie im frauen museum wiesbaden. Und es ist mir eine Ehre und Freude, dass auch gleichzeitig die Ausstellung zu den Guerilla Girls ist.