Auskosten

Gedanken aus dem älter werdenden Sommer – zum Auskosten der Augenblicke, zu gestern und morgen. Das Gewesene braucht nicht zu viel an Groll oder an Denkmälern. Und das Morgen kommt früh genug, ich brauche es nicht gestern schon dauernd bedenken. Das heißt nicht, dass mir nicht bewusst ist, dass der Moment kommt, wo das Eis am Stiel schmilzt. Es sollte mich nur nicht bremsen. Jetzt ganz da sein. Dann fürchte ich mich auch nicht allzu lange vor der Zukunft. Pläne machen ist möglich. Und doch bereit sein, sie jederzeit loszulassen wie schweres Gepäck, das macht mich frei. Jetzt leben und tief … Auskosten weiterlesen

Lernen

Katzen und Mäuse tanzen auf den Tischen, es wird Frühling. Das Leben genießen, wenn die Sonne scheint, Kleinigkeiten freudig kosten wie Grashalme kauen oder Mücken fangen. Ich lerne von ihnen. Sie pflücken die Frühlingsmomente wie süße Beeren. So, als wäre es ihr erster und ihr letzter Frühling. Lernen weiterlesen

Das Küchengefüge

Zu jeder Tageszeit tauchen Schattenbilder auf. Morgens ist es der Schatten von Bastet, der Katzengöttin und von Santa Muerte. Sie sind zur Frühstückszeit da und erzählen zu Beginn des Tages von Sinnlichkeit und Lebensfreude und von der allgegenwärtigen Tödin. Die Schattenblätter vom Baum vor dem Haus tanzen dazu. Es sind die Sommerschatten. Im Herbst sind sie verschwunden. Da kommt dann etwas später am Morgen der Schatten des Besens vor dem Fenster. Und im Winter werden die Küchenschatten abstrakter mit den klaren Kanten der Teekanne und den kahlen Zweigen. Gerade in Zeiten von weltengroßen Geschehnissen und Bildern überall bringen mich die … Das Küchengefüge weiterlesen