Der alte Herbst

Zum Ahnefest übergibt Morden, die Rote, den Stab an Cailleach, die Winteralte. Es ist Zeit, dass die Stabübergabe auch in mir passiert. Wenn die Nebel aufziehen und über Nacht Schnee in den Bergen liegt, wenn Elsa zum ersten mal den Winterahnungsduft im Fell hat, dann spüre ich, wie die rote Zeit des Jahres dem Ausatmen, der Ruhe, dem Rückzug den Stab übergibt. Die Aussenfeuer wollen nach innen wandern. Einkehr. Jetzt wird es sich zeigen, wie verjahreszeitet ich bin. Der alte Herbst weiterlesen

Der Lebensmantel

Es liegt ein Mantel um unsere Schultern, unsichtbar, spürbar, reich. Lebenslandkarten sind eingewebt aus Fäden verschiedenster Farben und Beschaffenheit. Jeder Mantel ist so einzigartig wie die, die ihn tragen. Alles ist eingewebt, unser Lieben und unser Vermögen, unser Wissen und unsere Weisheit. Er ist gewirkt aus all den Fäden unserer Verbindungen, Fäden aus vielen Sommern und Wintern, aus Frühlingskraft und Herbstweisen. Für alle Jahresringe kommt etwas hinzu. Die Farben des Landes fliessen ein und die Geschenke all unserer Verbündeten. Wie der Mantel von Allerleirauh ist der Mantel voll von Geschenken derjenigen, mit denen wir verbunden sind, mit der Kraft unseres … Der Lebensmantel weiterlesen

Winterstürme

In die Wintersturmkraft hineingehen. Der Wind ist schneidend, scharf. Es braucht Kraft und einen starken Atem. Halte ich dem Wind stand? Biegsam und stark? Winterwind fragt ab, ob ich gut vorgesorgt habe – gute Kleidung, gut genährt, sicher unterwegs, all das. Winterwind rüttelt an, ist mächtig und es braucht Energie, um draussen im Wind zu sein. Eisige Nordwinde lassen mich wissen, wie schnell ich verlorengehen könnte, wenn es mir an Reife fehlt. „Wenn Du Deinen Sommer gut gelebt hast, wird der Winter gut zu Dir sein.“ Das habe ich in jungen Jahren in die Küche gehängt. Wer weiß – die … Winterstürme weiterlesen

Herbstalt

Diesen Winter will ich der Winteralten Bilder und Worte geben und auf ihren Spuren durchs alte Herbst- und Winterland wandern. Innere Bilder kommen lassen, zu Beginn der Spinnstubenzeit einen schwarzen Fetzenmantel genäht, alte weise Frauenwege erinnert … Ich war am Hollerbusch, leise, lauschend – wie der magischen Geschichte von Modron, der Roten, die ihren Zauberstab zu Samhain unter den Holunder legt und von Cailleach, der Winteralten, die ihn aufnimmt, weil ihre Zeit beginnt. In die erste Frühlingsahnung hinein wird sie ihn unter den Holunder legen, zu den Steinen gehen und Brigid nimmt ihn auf. Stabübergabe. Für einige Monate ist es … Herbstalt weiterlesen