Wanderlernend

Am großen Treffen der WanderUni wurde ich von jungen Wandernden gefragt: „Wo lebst DU im Moment?“ Dieses „im Moment“ zaubert ein Lächeln her. Es birgt die Kraft der Wandlung. Eine Momentaufnahme vom Unterwegssein. Wandernd oder sesshaft, mobil ohne Immobilie? Was für kostbare Fragen der Jungen. Vieles ist wieder offen im Älterwerden. Vieles freigeben, von dem ich dachte, dass es Bestand hat – die Herausforderung dieser Zeit. Die Wanderin erwacht und ist dabei, neue, vielleicht sehr alte Wege zu gehen. Wie die wildweisen Winterwege – im Moment. Die Sinnfrage hat dabei längst an den Leitstern des Lebendigseins übergeben. Neu lernen, neue … Wanderlernend weiterlesen

Die Ältesten und andere Wichtige

Lebenswege – weiter und tiefer und wahrer die werden, die ich bin und immer mehr meines machen und auch meinen Platz einnehmen. In tragenden Gemeinschaften braucht es alle, Träumende, Heilkundige, Lehrende und Älteste, welche, die die Kunst des Zuhörens verstehen und welche, die mit Tieren und Pflanzen sprechen. Geschichtenerzählende, Reisende, Forschende, Wegbereiterïnnen, welche, die bewahren und die, die erneuern und noch vieles mehr. Es braucht all die verschiedenen Gaben. Und klugerweise wertschätzt eine Gemeinschaft auch all die unterschiedlichen Befähigungen. Ganz wichtig sind die Ältesten. Sie fehlen, es sind zu wenige. Sie, die initiieren, die ihre großen Lebenswege teilen und zur … Die Ältesten und andere Wichtige weiterlesen

Die Schneefrau

Geschichten bewahren Klick zum Schneefraubuch Es ist eine alte Kunst, das Geschichtenerzählen und eine wichtige Hütekraft. Die Geschichten wollen ans Feuer, sie wollen erzählt und bezeugt werden. Die Geschichtenfeuer sind wenige in unserer Gesellschaft. Und die Kunst, die wichtigen und besonderen Geschichten weiterzugeben an die nächsten Generationen ebenso. Oft verschwinden die Geschichten unerzählt und dann wieder ergießt sich ein schier nicht enden wollender Wortschwall aus Menschen heraus. Bei vielen Indigenen gibt es Leute, die dafür zuständig sind, Geschichten zu bewahren, zu hüten, das Wesentliche herauszuschälen, den roten Faden zu halten und als gute Nahrung weiterzugeben. Manche bewahren die Genealogie. Sie … Die Schneefrau weiterlesen

Gemeinschaft Körper

Die große Reise dieses Jahres ist die in meinen Körper. Der Impuls, diese Reise anzutreten war eine leichte und spürbare Veränderung. Im Verdauen, im Verstoffwechseln, im Energiefluss. Ich bin dem Impuls gefolgt und habe die Körperreise angetreten. Es wird eine lange und große Reise, weil Körper der langsamste Teil meines Systems ist. Ich erforsche meinen Körper, entdecke ihn als zutiefst erfahrenes Gemeinschaftswesen. Alle Teile werden gehört, gefragt, gesehen. Es gibt riesige Councils von Zellen, Zähnen, Blut, Fußsohlenclans oder Darmflorastämmen. Sie alle verstehen sich auf Konsensentscheidungen, solange ich mich per Verstand nicht einmische.  Also sitze ist still dabei und lausche. Weise, … Gemeinschaft Körper weiterlesen

Gespürte Gemeinschaft

Katalina hat sich auf einmal wieder gemeldet, sie fragt nach der Körperlichkeit vom Clan. Wenn ich von den Seminarausflügen und Reisen zurückkomme, dann freut sie sich und ihr kleiner Gemeinschaftsgeist will spielen, Spass haben miteinander, jagen, was erleben und vor allem einander sehr körperlich spüren. Dann schläft sie im Bett, kuschelt sich her, putzt mich, will gekämmt werden, die Pfoten in die Hand legen und intensivst Körpernähe erleben. Eine kurze Freundschaft mit Maimai, einem Affen, hat mir gezeigt, wieviel Freude es macht, sich gegenseitig zu lausen, Fellpflege füreinander zu machen. Das Grooming hat unseren Kontakt sehr beflügelt. Eigentlich hat mir … Gespürte Gemeinschaft weiterlesen

Schwellenzeit

Seminarzeit – in Hannover, Lübeck, Zürich, viele Begegnungen, viele Geschichten. Ich höre Geschichten, deren Muster sich wohl von Anbeginn in vielen Varianten wiederholen. Grundgeschehnisse, die unser Menschsein ausmachen und die Suche nach Wegen und Methoden, um damit gut zu gehen, sie zu verstehen, sie verorten zu können auf den großen Lebenslandkarten. Dafür haben tragende Gemeinschaften ihre Werkzeuge, Schwellenrituale, Initiationen, das Bezeugen, Älteste, welche die Geschichten spiegeln. An den gemeinsamen Feuern geht es darum, auszutauschen, wie wir unsere Wege bewusst gehen können, um das Würdigen dieser Erfahrungen. Es ist eine Zeit, in der wir uns in etwas Neues hinein bewegen und … Schwellenzeit weiterlesen

Dranbleiben, pflegen, nähren

Die Feuer – Kreise, in denen ich bin, Freundschaften, Ritualgruppen, Council, Forscherinnenfeuer, die Feuer bei den Seminaren. Diese Feuer lassen mich Gemeinschaft erfahren. Ich bin langsam, was Gemeinschaften betrifft, Freundschaften wachsen wie die Bäume, Gemeinschaften auch. Sie wachsen, wenn Leben geteilt wird, mit allem, was dazugehört. Wenn ich mit Menschen etwas erlebe, dann beginnt der Freundschaftsbaum zu wachsen. Mir Zeit nehmen dafür, das braucht es, die Pflege, das Dabeibleiben. Das geht auch nur mit einer bestimmten Zahl an Menschen, sonst kann es nicht in die Tiefe gehen. Ich bin langsam und mag die Tiefe. Nachhaltiges Wachstum braucht Zeit. Den Entwicklungen … Dranbleiben, pflegen, nähren weiterlesen

Schamanische Kunst

Die Gedanken zur schamanischen Kunst weitergesponnen. Beim Jodeln halte ich Zweisprache mit den Bergen, ich kommuniziere auf die zu ihnen passende Weise mit den großen Bergwesenheiten. Gstanzl mag ich, improvisierte Spottlieder. Vielleicht sind sie sogar counciltauglich. Das war jetzt böse und sogar ohne Reim und auch kein Vierzeiler. Auch Trutzgsangl und Schelmenlieder könnten mein Repertoire erweitern. Noch kann ich es nicht so fliessend. Rituelle Sprechgesänge, der auf dem Marktplatz gesungene Flamenco, wenn ein Kunde genervt hat oder etwas ganz Schönes passiert ist – das hat mir in Spanien immer gut gefallen. Zum Ausdruck bringen, was mich gerade bewegt. Die in … Schamanische Kunst weiterlesen

Kunst im Werkzeugkasten

Dort, wo es trägt, wo Gemeinschaften heil sind, haben sie immer Kunst in ihrem Werkzeugkasten. Mit den Mitteln der Kunst wird etwas ausgedrückt, übersetzt, vermittelt, gewandelt, geheilt, Leben gefeiert, Verbindung aufgenommen … Mit großer Selbstverständlichkeit werden Herausforderungen, Wandelzeiten, Neues, Verabschiedungen, Emotionen, das Leben selbst besungen, getanzt, gemalt, dargestellt, weitergegeben. Schamanische Kunst ist lebendiger Teil des MIteinander. Wir könnten zum Beispiel unsere Unstimmigkeiten – nett ausgedrückt – tanzen statt sie verbal einander vor die Füße zu legen. Ich stelle mir gerade vor, wie der Tanz meiner erzürnten Widerspenstigkeit aussehen würde. Das Übersetzungs-, Lebens-, Mittlerwerkzeug Kunst zum Einsatz bringen. Wut tanzen, Beleidigungslieder … Kunst im Werkzeugkasten weiterlesen

Council und Redestab

Council und Redestab gehören für mich mit zu den wichtigsten Gemeinschaftswerkzeugen. Ein gutes Buch dazu ist „Der große Rat“ von Virginia Coyle u.a. Es ist auch das einzig deutschsprachige Buch zum Council. Die Councilregeln klingen ganz einfach und wie so oft bei scheinbar einfachen Dingen, entpuppen sie sich schnell mal als die große Herausforderung. Vom Herzen sprechen, vom Herzen zuhören. Die Essenz in den Kreis sprechen (Schwierigkeitsgrad 3). Wahrnehmen, wenn ich das, was die anderen sagen, innerlich kommentiere, statt es einfach nur mal aufzunehmen (Level 5). Schweigen ist so willkommen wie sprechen (Level 4). Irgendwas in mir glaubt das immer … Council und Redestab weiterlesen