Buchbestellung, Porto und Bequemlichkeit

Mein letztes Buch, selbst herausgegeben, wird auch selbst vertrieben, zusammen mit Lillemors Frauenbuchladen, dem frauen museum wiesbaden und ein paar anderen. Wir müssen reinwachsen, recherchieren wo das Porto am günstigsten ist, welche Vertriebswege wir am besten nehmen etc.

Jetzt hat eine kleine Buchhandlung gesagt, für sie sei es schon einfacher über LIBRI und die großen Barsortimente zu bestellen. Es wäre bequemer und für sie besser. Wirklich? Warum ist die Buchhandlung denn so klein? Weil eben viele EndkundInnen auch gerne bequem bei Amazon bestellen und dazu auch noch portofrei. Das kann diese Buchhandlung nicht leisten, natürlich nicht, denn sie bekommt ja auch nicht annähernd die Rabatte wie Amazon.

Da freue ich mich über Lillemors Frauenbuchladen, Thalestris, die Blumenschule in schongau, das frauen museum wiesbaden und andere, die Bequemlichkeit nicht vorne hinstellen (letztlich scheint es ja auch nur bequem, spätestens wenn es an die Existenz der Buchhandlungen geht, ist es vorbei mit einfach und bequem), sondern gerne politisch handeln und für ihre Überzeugung gehen, es sich was kosten lassen. Wenn jemand ein bestelltes Buch nicht am nächsten Tag hat, geht denn dann die Welt unter? Meine Bücher, die ich bekomme, fange ich meist nicht mal in der ersten Woche an zu lesen.

Ich finde nicht, dass alles immer schnell gehen muss, Gewinnmaximierung, Tempo, alles gepusht werden muss, alles dauererfolgreich sein muss, linear nach oben gehen muss. Und, dass es auch nicht so ausschauen muss, als ob es so wäre. Das entspannt sehr, ist lebendiger, lustvoller. Wenn dieser Druck raus ist, dann merke ich auch, wie unkompliziert und fein das miteinander Arbeiten ist.