Fasching war noch nie meins. Meine Konfetti sind aus dem Bürolocher und in Faschingszeiten glänze ich durch Humorlosigkeit. Es ist halt so. Ich bin damit fünfzig Jahre alt geworden und werde es wohl nicht mehr ändern.
In Zeiten völliger Humorlosigkeit fahre ich am besten in ein Möbelhaus und kaufe einen neuen Schreibtisch oder sowas. Essensschälchen für Katalina gehen auch. Oder ich setze mich ins Edeka-Stehcafé und knatsche mit den ganz wilden Bauern zusammen über Politik und weitere Betrübnis erregende Angelegenheiten. Ich könnte meine Humorlosigkeit auch rituell tanzen, meistens fehlt mir aber genau dazu die Portion Witz, die nötig ist.
Katalina mag Bürolocherkonfetti. Wir spielen dann Fasching. Weil bei uns in der Gegend Weiberfasching oder lumpiger Donnerstag groß gefeiert wird mit Umzug und geschlossenen Läden und dann alles vorbei ist, kehrt ab heute wieder Ruhe ein.
Der Schnee schmilzt, ich sortiere alte Faschingsbilder aus und schaue in meine ernsten Gesichter. So einen ähnlichen Artikel habe ich vor einem Jahr schon geschrieben. Es wird bald wieder besser.