Dranbleiben, pflegen, nähren

Die Feuer – Kreise, in denen ich bin, Freundschaften, Ritualgruppen, Council, Forscherinnenfeuer, die Feuer bei den Seminaren. Diese Feuer lassen mich Gemeinschaft erfahren. Ich bin langsam, was Gemeinschaften betrifft, Freundschaften wachsen wie die Bäume, Gemeinschaften auch. Sie wachsen, wenn Leben geteilt wird, mit allem, was dazugehört. Wenn ich mit Menschen etwas erlebe, dann beginnt der Freundschaftsbaum zu wachsen. Mir Zeit nehmen dafür, das braucht es, die Pflege, das Dabeibleiben. Das geht auch nur mit einer bestimmten Zahl an Menschen, sonst kann es nicht in die Tiefe gehen. Ich bin langsam und mag die Tiefe. Nachhaltiges Wachstum braucht Zeit. Den Entwicklungen Zeit lassen. Das mit der Zeit und dem gemeinsam Ge- und Erlebten kommt mir gerade, weil ich merke, wie sich mit den Frauen an meinen Veranstaltungsorten immer mehr Freundschaften und Tiefe entwickeln.

Und gestern war ich wieder mal in der Dorfgemeinschaft zum Maibaumaufstellen. Dafür braucht es sehr viele vom Dorf, weil es schwere Arbeit ist. Das Schmücken, Schnitzen, die Wachnacht davor, das Aufstellen, die Musik und alles, was es zum Feiern braucht – da ist das halbe Dorf involviert. Maibaumaufstellen mag ich, ich sehe immer den Weltenbaum, den alten Schamaninbaum, der wieder neu begrünt den Mai und das Jahr einläutet.

Weiß-rot-schwarz geht bei dem bayrischen Bild nicht, weil der Himmel und die Fahne und die Bänder am Maibaum blau-weiß sind. Eine Ausnahme.