Weiter Richtung Wildnis. Es zieht mich zum Unmittelbaren, Direkten, zur Begegnung, Erfahrung. Deshalb mag ich die Seminare gerade sehr. Das virtuelle Scheinwerferlicht gehört nicht zur Wildnis, Sonnen- und Mondinlicht schon. Ich habe etwas Seltsames gefunden, eine Rankingliste für alle Websites, ob die Tendenzen nach oben oder unten gehen, es sieht ein bisschen aus wie bei Aktien und den Kursverläufen. Und es gibt auch einen Preis, den die Website wert sein soll, als wäre sie ein verkaufbares Produkt. Dabei hat es nicht mal die Eigenschaften, die ein Produkt ausmachen. Wegen der Zeitweitung mit den Artikeln habe ich lauter rote Pfeile nach unten. Ich spüre hin, wie ich das finde. Zielorientierung, ein Ziel haben und darauf zusteuern, dann ist es sinnhaft. Das Ganze linear nach oben, ewiges Wachstum – so erlebe ich unser Gesellschaftsfeld. Theoretisch ist alles so einfach – ich gehe für ein zyklisches Weltverständnis. Wie aber kommt es, wenn ich wirklich dafür gehen will? Für das Zyklische? Und wie ist es im Besonderen, wenn ich gerade an dem Punkt bin, an dem ich beschliesse, aus einem gut funktionierenden System auszusteigen, herauszugehen und damit rote Pfeile nach unten akzeptieren muss, obwohl meine Erfolgsschiene noch lange nicht zu Ende gewesen wäre. Das braucht meinen Mut. Das ist manchmal schwer vermittelbar. Ich gehe Richtung Wildnis, weil ich weiterwachsen möchte, neue Erfahrungen machen, meine Medizin verfeinern.
Ich habe mir neue Schuhe gekauft und einen neuen Haarschnitt. Jetzt hängt weniger rein vorne. Das ist ein guter Anfang, finde ich.
