Der weibliche Faden

Ihn spinnen, verweben, weitergeben. Uns vernetzen und die Spinnstubenweisheit erinnern. In den Spinnstuben haben wir gemeinsam die Geschicke der Gemeinschaft in Händen gehalten und gestaltet. Miteinander schöpferisch sein und wirkkräftig.

Wenn das Alte längst nicht mehr zu halten ist, nicht reformierbar, es darin keinen Platz gibt für Schoßraumstimmen, dann ruft die weibliche Weisheit von Vernetzung, von Spinnen und Weben und Wirklichkeit gestalten. Miteinander neue Fäden spinnen, neue Muster weben, uns neu ausrichten auf ein gemeinsames Wirken. Ab einem bestimmten Punkt ist es müßig, Stellschrauben zu suchen, um an ihnen zu drehen, damit sich etwas wandelt. Das braucht so viel Kraft und Zeit und läuft doch ins Leere. Die Kraft kommt zurück im Gehen FÜR – für das, was kostbar ist, lebensliebend und schoßraumweise.

Manchmal knipse ich den Berichten, den Nachrichten und ihren Darstellern einfach das Aufmerksamkeitslicht aus und beleuchte in hellem, warmen Licht den Tanz, das Wirken, die Worte und Energien derjenigen, die etwas ganz anderes vorleben und zu sagen haben. Wenn ich mich pur hineinbegebe in dieses Feld und freudig mitwirke, dann spüre ich die Fäden in den Händen, die so lebendig pulsieren und so viel Potenzial haben.