Musenflaute

Was ist die Spur in Zeiten, in denen die Musen nicht ans Küssen denken? Jedenfalls nicht mich. Auch wenn es vielleicht nicht so ausschaut, es ist gerade eine Musenflaute. Keine Küsse, keine herumfliegenden Projekte, die ich pflücken könnte, kein Ruf, kein Wind in den Segeln.

Flautenzeit. Dann ist es Zeit für den Schaukelstuhl. Nichts forcieren. Mit den Winden gehen, die nicht wehen. Hin- und herschaukeln. Meistens ist die Lust auf was anderes dann auch nicht groß. Dann schwappt die Welle der Flaute über alles, übers Tanzen-Meditieren-Spazieren, einfach über alles. Nur die kleine rote Schoki bringt OM-Erheiterung. Die Flaute begrüßen. Abwarten. Vertrauen, dass irgendwann was kommt. Auch, wenn sich das manchmal anfühlt wie „Warten auf Godot“. Weiterschaukeln.
„Ich wäre bereit“, sage ich ab und zu in der Hoffnung, dass mich die Musen hören.

Musenflauten sind ja weltgeschehensmäßig banal. Und egal, was gerade geschieht, es gibt sie gleichzeitig mit den großen Weltengeschehnissen – die ganz banalen Geschichten, die erforschenswert sind, die gekostet sein wollen. Auch die Flauten.