Während der Maskenzeit ist eine Tiermaske entstanden – Hirschmädchen, Rehfrau, eine, die sich wandelt. Manchmal sieht sie aus wie eine Wölfin, dann wie ein Büffel, vor allem im Schattenbild, Füchsin … sie zeichnet sich aus durch das leicht Flüchtige, Geisterhafte, Wandelhafte. Ihre Medizin – sie ist unterwegs auf Geisterpfaden, sie folgt ihren Routen, wie die Zugvögel, wie eine Nomadin, sie scheint dabei auf besonderen Wegen zu gehen, den Dreamlines, Drachenlinien, den alten Rentierrouten, Leylines, Geisterwegen.
Es passt zu meiner Entscheidung, im kommenden Jahr sowas wie ein Sabbatical zu machen. Seminare, Lesungen werde ich machen, etwas weniger als sonst und mich treiben zu lassen, ohne genau zu wissen wohin es geht. Kein Buch, kein Projekt, keine große Reise, keine Ausstellung. Ich will mich den Klängen widmen und regelmäßige Sadhana-Tage haben, die meinen Geisterwegen gewidmet sind. Die Maske hat die Entscheidung bekräftigt und eine gute Medizin dazugegeben.
Während der Maskenzeit haben die Frauen reiche Schätze mitgebracht an Essen. Getrocknete Früchte, Suppen mit Wurzeln aus dem Garten, Kürbis, Nüsse, Birnenbrot, Marmeladen. Dabei haben wir darüber gesprochen, wie oft wir aus unserer Ernte nichts machen, weil keine Zeit dazu ist. Und wie wunderbar es ist, wie wichtig, die Ernte – des Jahres, des Gartens, des Landes – mit allen Kräutern, Früchten, Blumen und Wurzeln, Samen, Gemüse, Erfahrungen, Bildern wertzuschätzen und damit etwas zu machen. Ausruhen, geniessen, kosten, dankbar sein, es befühlen, anerkennen, genussvoll damit umgehen. Es braucht Zeit. Herbst ist so gedacht – mir Zeit nehmen, meine Ernte annehmen. Es war einfach nur köstlich.