Meine schlecht zu fotografierende Katze Katalina. Ich habe heute ein Bild der Frau gefunden, die ihre Namenspatronin ist, Doña Katalina aus Cornejo. Sie hat mir Spinnen beigebracht und viele Geschichten des alten Spanien erzählt. Es gibt nur die eine Feuerstelle in ihrem Haus und die Winter verbringt sie dort, weil es überall sonst eisig kalt ist. Da spinnt sie, hört dem Feuer zu, füttert es, macht Kleidung, flechtet Körbe – eben alles, was in die Winterzeit gehört. Sie hat etwas, das der Katze ähnlich ist, dieses Zärtliche, Rauhe und Spitze zugleich. Deshalb trägt Katzenkatalina ihren Namen.
Und während ich das Foto betrachte und mit der Katze die blaue Stunde am Fenster verbringe – diese Stunde, in der alles so blau wird, kurz bevor es dunkel ist – träumen wir uns weg durchs Fenster. Jede auf ihren Wegen.
Ich weiß, wovon Katalina träumt, es ist ihr großer Traum von Anfang an. Dass sie fliegen kann. Als Kleine hat sie es geglaubt, hat die Vögel beobachtet, ist auf den Baum, den Ast entlang und vorne weggeflogen, wie die Vögel. Es gab nur einen winzigen Unterschied … Davon sprechen wir jetzt nicht. Die vielen Flugversuche, von den Bäumen, von der Mauer, als ihr das riesige Schwein nachgerannt ist – wenn ich weitererzähle redet sie nie wieder mit mir, das weiß ich. Die Gewissheit, fliegen zu können hat sich verloren. Geblieben sind die Träume von einer fliegenden Katze, davon, dass sie in der nächsten Inkarnation sicher sowas Affen- oder Eichhörnchenartiges wird oder ein fliegendes Pferd, weil sie Pferde so liebt. Wenn sie dann als Pferd wieder zu mir kommt und meint sie kann fliegen …