Ich und mein Gartenzwerg

Wie besonders ist Alltag doch mit all seinen Wesen, die darin vorkommen. Die Dorfkatzen zum Beispiel. Sie erzählen von freien Wegen und Sinnlichkeit. Ich liebe ihren Witz und ihre Eigenheiten, kreuze ihr Wege, frage sie nach ihrem Namen und freue mich darüber.

Ich und mein Gartenzwerg, sagt Moritz. Christa wohnt bei ihm und arbeitet in seinem Haus als Dorfwirtin. Noch ist der Biergarten zu und der Zwerg träumt sich Richtung Frühling. Er und Moritz kennen sich schon lange. Ich finde den Zwerg eher langweilig mit seiner ewigen Träumerei. Dennoch ist er einer der eindruckvollsten, die ich kenne.
Moritz (Schwarzekatzenfotoproblematik!) ist mein Kumpel. Essen in der Wirtschaft mit Moritz, der keine Stimme hat. Wirtschaft mit Katze. Früher war ich manchmal in einer Dorfkneipe, beim Partisan, da sind die Hühner über die Tische gesprungen und auf der Minitheke gesessen. Gestorben ist keiner. Sowas gefällt mir.
Zu Moritz gehört seine Nachbarin.

Sie hat so viele Abenteuergeschichten parat, da staune ich nur, denn sie geht mit ihren Leuten und dem Hund ewig weit spazieren – über Straßen, Felder, zu jeder Tageszeit, in alle Begegnungen rein. An Moritz Stelle wäre ich von so einer Abenteurerin hingerissen. Für ihn als Stoiker ist sie nur die Nachbarin. Er hat ja seinen Gartenzwerg.
Leben ist doch sehr komplex, verschachtelt, geschichtelt, unlogisch und unglaublich spannend.