Werkprozess II – mit Katze

Es geht langsam im Winter. Ich bebrüte den Vortrag im frauen museum wiesbaden, krizzle Notizen auf Küchenzettel. Aus dem Spraydosengrau ist Pastellkreidengrau geworden. Die Sprühtests – zum Glück gemacht – verliefen chaotisch. Die Kreiden sind sicherer, dauern länger.

Das Bügeleisen versaut, Kratzaktion. Arbeiten im Speicher, der kalt ist. Katalina ist immer dabei. Sie zieht unsichtbare Muster, als ginge sie auf Geisterpfaden. Wenn ich ihre Wege zeichnen würde, kämen seltsame Landkarten, sich überlagernde Diagonalen, Quadrate dabei heraus. Sie scheint einen Plan zu verfolgen.

Dias herrichten, Beamertest, komplizierte Idee gehen nicht, das Einfachste ist die Lösung.
Erinnerungen an den Hikoi, an die Maoriklinik, unsere Heilwege, die Tage im Marae. Manchmal duftet es im Speicher wie in Aotearoa.


Dann wieder höre ich das Meer vom Achatstrand auf Haida Gwaii. Monotones Schattenmalen lässt mich reisen. Vortragsinhalte verdichten sich. Es ordnet sich, während ich Grau verwische. Wenn sich Katalina auf den Schoß setzt, weiß ich, dass dann wichtige Impulse kommen und ich schnell etwas entwickeln kann. Dann geht sie wieder und wir machen Brotzeit und das Leben ist so richtig schön.