Sagt Katalina.
Viele Tiere begleiten meinen Lebensweg. Welche, die bei uns gelebt haben, leben, Nachbarstiere, Wildtiere, Dorftiere. Mit vielen von ihnen bin ich befreundet.
Das Bild, dass Tiere uns bedingungslos lieben, dass sie nichts fordern, für uns da sind und so weiter, das stimmt sowas von überhaupt nicht. Ich schreibe das heute, weil ich den Tanz auf meiner Nase nur blöd finde.
Es ist genau andersrum, sie sind in Windeseile beleidigt, wenn nicht alles so läuft, wie sie es sich vorstellen. Sie sind klein und brauchen die ganze Couch, knatschen rum, wenn man sich dazulegen will. Ausser als Unterlage, so eine Art Wärmekissen.
Die Esel machen auch was sie wollen. Sie fordern alles möglich ein, geben klare Anweisungen, bringen uns in missliche Situationen, indem sie die gepflegten Büsche und Blumenrabatten in unserem Beisein niedernähen. Die Igel sitzen schon im Fressnapf, wenn die Zeit nicht eingehalten wird. Rücksichten werden nicht genommen. Huldigungen sind erwünscht und selbstverständlich.
Und – ich liebe diese starken Persönlichkeiten, die ungebrochenen, die Knatschwesen, die Clowns und hinreißenden Wildseelen. Ein bisschen was von ihrer Medizin lege ich dann in mein Reisegepäck und es bekommt mir – natürlich – bestens.
An manchen Tagen begebe ich mich ganz in die Länder der Tiere, halte überall Ausschau nach ihnen und nehme den freien Flug, die Bienenkraft, die Katzensinnlichkeit oder die Loyalität mir selber gegenüber, die mir die Hunde als Botschaft bringen ganz auf. Schnecken und Zecken, die kleinen spielenden Füchse, die gestern Nacht auf der Straße waren, die Hasen und das Wiesel, sie alle sind dann meine Lehrenden, BotschafterInnen, Medizinwesen.