Die Vendimia ist gemacht, die Weinernte ist für dieses Jahr gut zu Ende gegangen.
Im alten Kessel, an der Feuerstelle wird gekocht. Es ist laut und aufgeregt, wir sind fröhlich, müde, zufrieden und hungrig.
Miteinander gearbeitet, miteinander gefeiert. Gastfreundschaft, reiche Ernte, Neues erfahren. Alle reden durcheinander und ich verstehe nichts. Ich glaube, ich verstehe nur Rocca.
Ich arbeite gerne in Küchen und auf Feldern, in Weinbergen und im Stall, weil ich da viel erfahre. Der geteilte Alltag beschert mir gute Geschichten. Über die Curanderas, die Meigas, Lebenswege und Alltagsmagie.
Rocca hat die Mitarbeit standhaft verweigert. Kein Blogartikel von ihr, kein Foto. Sie hat auf meinem Schoß geschlafen, ein schlafender Fels, und gemeint, dass Weinernten völlig unnötig sind und es sowieso besser ist, Wasser zu trinken. So viel Aufwand für lebensunwichtige Dinge, findet sie. Wir könnten uns in den Weinberg legen, ein paar Trauben essen und gut ist es, sagt Rocca. Da beantworten sich die wichtigen Fragen von selbst. Rocca würde auch keine Jakobswege gehen zur Selbstfindung. Sie sei nämlich ein Fels in der Brandung des Lebens. Wenn Katalina das liest, besteht sie garantiert auf einem Zweitnamen.