Sie sind wieder da, die Textilmotten, mitgebracht in einem Filz aus Kirgistan. Sie waren länger weg und sie jetzt wieder aufgetaucht. Ich habe sie in meiner Wolle gefunden, noch sind es nicht viele und doch bringen sie mir ihre ganz besondere Botschaft. Sorgfältigkeit. Ich werde ja nicht gefragt, ob mir die Botschaften gerade ins Konzept passen. Ich habe die dunklen Ecken und vielen Dinge im Haus vernachlässigt im Sommerlaune-Reise-Arbeitsherbst. Es braucht Zuwendung. Hüten, pflegen, überschaubar und handhabbar machen. Die Materie, die ich anhäufe sichten und sortieren.
Das Ausweiten überprüfen und vielleicht gesundschrumpfen. Sortierstation Herbst, diesmal auf der ganz materiellen Ebene, im ersten Schritt. Was habe ich erworben und verwende es gar nicht mehr, hüte es nicht? Gegenstände, Altäre, Projekte, Begegnungen …
Gerümpel. Was rutscht denn Richtung Gerümpel hier im Haus? Braucht es ein größeres Ausmisten? Manchem habe ich meine Fürsorge entzogen, aus Zeitmangel. Und jetzt werde ich mich gezwungenermaßen auf die Mottenspuren begeben. Sie führen mich schon dorthin, wo die vernachlässigten Dinge sind. Was ist mir was wert? Was bindet nur Energie? Was kann ich überschauen und gut versorgen, was macht mir Freude, wo bin ich ganz dabei und wo wird es mir zu viel? An Ideen und Plänen, an Terminen, an Dingen, an Begegnungen. Das zu viele loslassen und dem anderen meine Aufmerksamkeit schenken. Es passt schon, auch wenn ich nicht gerade den Mottenholzhammerhinweis gebraucht hätte.
Eine kleine Spazier- und Almpause mit Inga – in der Herbstsonne sitzen – Darshan bei Amma – Vögeln füttern – kochen – den Ofen vorbereiten für das erste Winterfeuer …