Ahnenfest und ein Tanz mit der Schamanenahnin

Zeit, um den Ahnenaltar zu bestücken, um Staub zu wischen, oder umzugruppieren. Die Motten sagen es ja auch. Meine Ahnendecke hervorholen und mit ihnen feiern. Mit den Ahnen, nicht den Motten. Es gibt die Speisen, die sie besonders mochten, den Hollersaft und Bier für die bayrische Linie. Ahne ist ein weibliches Wort, ich spare mir also das „innen“. Kunterbunt liegen ihre Bilder auf dem Kästchen, manche bemalt, andere einfach so. Es liegen all diejenigen da, die mich stärken.
Meine Ahnenboote putze ich auch und gebe Blüten, Gebäck und Beeren dazu. Das andere Boot belade ich mit Düften und Singsang. Beide schicke ich zurück in die Zeit, am Fluss entlang der Ahnenlinie und lasse sie erzählen vom Heute, von mir und meinen Wegen. Wenn sie wieder zurückkommen zu mir, bringen sie mir Ahnengeschichten und Verbindungsstücke mit. Dann schicke ich sie auf dem großen Fluss ins Morgen, dorthin, wo ich Ahnfrau bin.

Dieses Jahr habe ich eine Figur geschnitzt, eine Schamanenahnin. Sie ist sehr schräg, hat mir ein seltsames Lied gegeben und sie tanzt ganz eigenartig. Sie mag es, wenn ich mit ihr tanze. Mir macht es auch Spaß, weil sie so was Komisches hat.
Manchmal decke ich einen Teller mehr auf, für die Ahnen. Wer will, kann sich zu uns setzen.