Die schamanische Kraft im Alltag, die geheiligten Alletage erlebe ich, wenn ich angekommen bin, ganz da bin, mich beheimatet fühle – in meinem Körper, in den Jahreszeiten, in meinem Leben, an dem Ort, an dem ich bin. Dann erfahre ich Lebendigkeit. Wenn ich nicht mit den Gezeiten gehe, mich nicht verjahreszeite, unverwettert bin, dann erlebe ich, wie anstrengend es wird. Dieses In-Verbindung-Gehen beheimatet mich. Ein feiner Duft weht her, wenn ich in Begegnung gehe, mich austausche – mit den Dorfkatzen, den Steinen, Bäumen, der Nachbarin, mit meinen Zellen, den Ahnen, mit der Nacht, dem Igel oder der Wirtin. Dann bin ich ganz da.
Das, was mich umgibt, befühle ich gerne, berühre es, halte das Blatt in Händen, den Knochen, den Samen, streiche über Federn und Felle und Haut.
Ich glaube, ich habe nie den Sinn des Lebens gesucht, sondern die Erfahrung des Lebendigseins.