Nach getaner Arbeit

Nach getaner Arbeit, wie Buchmachen, fühlt es sich erstmal seltsam an. Freiraum, Erleichterung und ein kleines Loch. Die Objekte für die Installation im Museum lassen mich noch nicht ins völlige Nichtstun gleiten. Deshalb fühle ich nur ein kleines Loch.
Dann schreibe ich einen g´spinnerten Blogeintrag über Blumenkohl oder staune, was die defekten Gerätschaften alles an interessanten Botschaften für mich haben. Jetzt ist die Batterie vom Auto leer, selbst verursacht. Aha. Und dann ist die Backup-Platte voll und überlastet und eine wichtige Datei ist geschrottet, Datensalat, weil zu viele Daten. Mehrere Lampen gehen aus. Batterie leer, Licht aus, Datenüberflutung. Gut, dass jetzt Ruhe einkehrt. Hallo Geräte, falls ihr den Blog lest, ihr braucht jetzt nicht mehr medizinbotschaftsmässig kaputtgehen!
Weil es ja jetzt das kleine Loch gibt, besuche ich neue oder eigenartige Orte. Zum Beispiel das russische Kaufhaus Imperia in Landsberg. Dort kaufe ich gerne die Mayonnaise, russische Mayonnaise schmeckt mir wie keine andere. Und ich tauche ein in das Russlandfeld, mit der entsprechenden Optik und Musik, mit Kyrillisch und meinem langsamen Lesen der Schriftzüge und den Produkten, die ich von den Reisen kenne. Kjeks kaufe ich, obwohl sie mir gar nicht so schmecken, einfach weil sie die ganzen Sibirienerinnerungen aufleben lassen.

Heute werde ich durch München stromern, ein paar merkwürdige Läden aufsuchen, mit Luisa ihre Ausstellung anschauen und ratschen. Ein Ausflugstag, in die Großstadt, in portugiesische, arabische oder kurios-bayrische Landstriche.