Winter brauche ich zum Ankommen, still werden und langsam. Und dieses Jahr will es nicht so recht gelingen. Es ist frühlingshaft, warm, immer gleich am Tauen, kaum ist das Land gerade mal weiß geworden. Kälte einatmen und die Kraft vom Winter, dazu gab es kaum Gelegenheit. Es geht mir ab, das weiße Land, das wochenlang unter einer Schneedecke schläft, das Skifahren von der Haustüre weg, die eisige Luft, das seltsame Blau, wenn der Tag in die Nacht sinkt.
Schneeschaufeln will ich, meine dicken Mützen tragen, das Knirschen unter den Füßen hören und Tierspuren lesen. Ich rufe den Winter, den Schnee, richte meinen Blick in den Norden hoch, Richtung Eismeer und winke. Ich werde nicht gehört. Auch aus den Alpen kommt der Winter nicht. Vielleicht ist es so, wie mit dem Heimatfeuer, das wir letztlich in uns tragen. Vielleicht kann ich den Winter in mir finden. Als Wandernde weiß ich ja, dass ich immer alles bei mir habe. Darauf, den Winter in meinem Gepäck zu suchen, bin ich nur noch nicht gekommen.
