Gemeinschaft vor Ort

Von den First Nations lernen und es hierher in meinen Alltag bringen, umsetzen, Weisheiten und Methoden hier ausprobieren und leben. Das interessiert mich, das ist ein Teil, warum ich so gerne reise. Ich mag Handwerk, Konkretes und Erfahrungswissenschaften, wie Ökologie und Schamanisches. Ich lerne durch beobachten, wahrnehmen, indem ich es selbst werde, was ich beobachte und ich versuche diese Erfahrung in mein Leben zu integrieren. Die, die mich lehren – die Pflanzen, Tiere, Steine … – werde ich achten, würdigen, weil sie mir zeigen, welche unterschiedlichen Wege es gibt und Möglichkeiten, mit den Herausforderungen des Lebens zurechtzukommen.
Ich BIN das Land, die Bäume, die Erde, die Wälder und Flüsse. Und ich will, dass ich es wirklich verstehe, weiß, fühle, dass es jede Zelle in mir weiß.

Konkret, hier in meinem Dorf, Thema Gemeinschaft. Ich springe zur Wirtschaft und dem Stammtischratsch. Fast alle im Dorf hier sind bei der Feuerwehr, die einen aktiv, die anderen als Förderleute mit acht Euro im Jahr. Dafür werden dann neue Stiefel gekauft oder ein guter Metallschneider, weil die Metallschere die neuen Autobleche nicht mehr gut schneiden kann. Alle Dörfer haben die freiwilligen Feuerwehren, die üben, Scheine machen, Fortbildungen, die am Wochenende und nachts ausrücken, die ich immer dann sehe, wenn wo ein Unfall war. Ich lasse mir gerne die Feuerwehrgeschichten erzählen, weil ich dadurch erst wertschätzen kann, was da die Leute für mich und die Gemeinschaft tun. Und ich ehre sie. Wenn ich den Stefan und die Anni, den Sepp und die Bärbel am Straßenrand stehen sehe im Regen, stundenlang, unentgeltlich und sie den Verkehr umleiten und Menschen bergen, dann ist ein großer Dank da. Dieses Wochenende machen sie wieder eine Zertifizierung für Brandlöschung. Seit Wochen üben sie dafür, weil der Schein extrem schwierig ist.

Wieviele Stunden schenke ich dem Dorf, der Gemeinschaft vor Ort? Ich wäre heute gerne beim Müllsammeln dabei, Flurreinigung. Ich bin aber beim Seminar. Also gilt es wieder, den Menschen zu danken und es wirklich wertzuschätzen, dass sie unterwegs sind und den Tag schenken zum Einsammeln, was andere in den Wald und an den Wegrand werfen oder was der Wind vom Supermarktparkplatz in die Felder weht. Ich überlege mir, wie ich meinen Teil beitragen kann.