Wieder zurück nach gefühlten mehreren Wochen von einer intensiven Zeit mit vielen Frauen, vielen tiefen, geteilten Geschichten. Immer wieder lerne ich mehr über das, was Bezeugen ist und was es heißt, Zeugin sein zu dürfen, wenn andere mutig ihre Schritte gehen, wenn sie Neues wagen, wenn sie ihre Verletzlichkeit zeigen und sich anderen zumuten. Ich beginne auch zu begreifen, was es mit mir macht, wenn andere meine Schritte bezeugen. Bei den Indigenen, von denen ich lernen durfte, ist es üblich, dass Familien-, Clanangehörige oder sogar die Menschen vom Dorf den Heilsitzungen beiwohnen. Sie wissen, dass sie Teil der Geschichte sind. Dass nie nur eine Person krank ist, sondern immer das ganze System. Und, dass die Heilschritte, die eine Person macht, auch für alle anderen mitgemacht werden. Es ist immer auch eine Ehre, etwas bezeugen zu dürfen.
Das Katalinchen hat sich inzwischen einen frohen Lenz gemacht und mir gesagt, dass sie froh ist, wenn das Clanthema durch ist. Dann könnten wir wieder Spaß haben und müssten nicht dauernd so ernsthafte Angelegenheit durchkauen, die wir eh nicht richtig können und verstehen.