Es umweht mich gerade gehäuft ein besonderes Gemeinschaftsthema – was tun, wenn es an den Feuern, die mir wichtig sind kracht. Wenn es Verletzungen gibt, heftige Emotionen, hinderliche Muster und die Feuer drohen auseinander zu brechen. Den Redestab hervorholen. Was, wenn es auch am Redestabfeuer passiert? Da ist er ja schon parat und doch …
Es gibt Fluchttendenzen von einigen, andere stellen das Feuer gleich ganz in Frage. Und ich bekomme von Aussen zu hören, dass doch wir uns auf die Fahnen schreiben, gut mit Konflikten gehen zu wollen, das Handwerkszeug zu haben und so weiter. Das kommt jetzt irgendwie blöd und macht mich nach erster Empörung auch betroffen. Weil ich weiter zu hören bekomme, dass das doch sogar der Stammtisch hinbekäme – nach einem handfesten Krach wieder zusammenzusitzen und versöhnlich zu sein. Das kommt noch blöder.
Und da macht sich ein warmes JA breit. Ja, ich will dafür gehen, in Verbindung zu bleiben, es auszuhalten, miteinander weiterzugehen. Weil ich an die Werkzeuge glaube, weil ich auf spirituell-sportliche Weise mit dem Stammtisch mithalten will. Weil so viel Kostbares da ist, was all die Jahre genährt hat und getragen. Und weil es an genau den Punkten ein Gehen für die Gemeinschaft, für meine wichtigen Feuer ist. Etwas in mir lacht, weil ich auf einmal das Bild habe, dass ich in einem Jahr weiß, wofür ich gegangen bin und sehr froh sein werde.
Als Mensch bin ich aus einer Rudelspezie im Gegensatz zur Katalina. Sie kommt gut ohne Clan durch, ich nicht wirklich. Wir schauen uns gegenseitig zu – ich voller Respekt, wie die EinzelgängerInnen den Herausforderungen begegnen und sie amüsiert-skeptisch, wie unerprobte, mimotische Rudelwesen ihren Weg finden. Oder auch nicht.