under pressure – Werkprozess Frottage-Radierung

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Keine Strukturen, keinen roten Faden, mich neuen Techniken zuwenden und dem Spielen Raum geben. Etwas aufnehmen und es wieder verwerfen. Konzepte loslassen. Das, was ich mache, nicht auf seine Verwertbarkeit hin abklopfen. Alles wieder frei lassen, die Wege der Anfängerin erinnern. Das gelingt mir vor allem mit Techniken, in denen ich nicht geübt bin.
Back to the artist-roots. Radierungen konnte ich noch nie gut. Und eine Frottage-Radierung, bei der ein kopiertes Foto auf eine Kupferplatte übertragen und geätzt wird, das ist etwas ganz Neues für mich aus dem Reich der Radierungen. Das macht wach, vor allem, nachdem es nicht so ganz gelungen ist, etwas zu dunkel geworden. Naja, eigentlich viel zu dunkel. Da ich keine anderen Radierungen als diese habe, gilt es, mit diesen was zu machen.
Weil es eh schon wurscht ist (aha, ich merke, das Versauen befreit), leere ich den Abfalleimer und spiele mit Schnipseln, mit Zugefallenem. Ich lasse mich von Geschichten finden, die in die zu dunkel gewordenen Radierungen einziehen wollen. Sie können dort wohnen, wenn sie möchten. Es ist wie mit den Geisterhäuschen, sie sind schnell besetzt.

Geschichten und Begegnungen im Zusammenhang mit Radierungen
Reihe 1 – Schrättl-Talk
Reihe 2 – Das Haus der Katzen

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Wie sich Bilder verselbständigen und Wohnorte für verschiedene Wesen werden, beispielsweise Katzenschrate oder Schrättlis, die leerstehende Häuser bewohnen.
Frottage-Radierung | Collage und Zeichnung | ÖlpastellEntstehungsort: Radierwerkstatt der Galerie Josephski-Neukum, www.galerie-josephski-neukum.de
Weiterentwicklungsort: Atelier Skadé
Kamera und Technik: Gustav Flohr