Wir wissen nicht wirklich, was wir tun. Abfallkleider, Papierkleider aus Zeitungen, Tapeten, vielleicht Plastiktüten kreieren. Eingewanden. Zur Ausstellungseröffnung im Januar wollen wir etwas machen. Talken (engl.). Den Schrättlis unsere Stimmen leihen. Irgend sowas. Inga will viereckig sein. Mea kommt ein bisschen priesterlich daher bei der Anprobe. Und ich habe im Herbstdurcheinander noch gar keine Idee. Das Programm geht in Druck, es muss was rein und später dann kannst du deinem Text folgen – „Performativer Schrättl-Talk“. Vielleicht passt es dann gar nicht mehr und im Januar ist uns nach Schweigen. Weil Schweigen die Botschaft der Stunde ist. Und dann? Dann sagen wir :“Das war ein Schmarrn mit dem Schrättl-Talk.“ Oder, dass das ein von langer Hand geplanter Überraschungscoup ist. Wir könnten das Schweigen als was viel Gereifteres verkaufen. Es müsste uns was einfallen.
Irgendwo fangen wir an. Beim Gewand ist schon mal gut. Vielleicht haben wir dann aber auch was ganz anderes an. Ob wir darunter nackt sein sollen, fragt Mea. Es wäre am stimmigsten. Schrate haben unter ihren Kleidern wohl auch nichts an. Unterhosen sicher nicht. Wir wollen authentisch sein. Es ist Januar bei der Eröffnung, ob da gut geheizt ist für drunter nackt? Aber vielleicht haben wir dann ja was ganz anderes an. Wir fangen halt mal an.