Gerade ist es die Zeit, etwas abzuschließen – das Buch zur Geschichtenheilkunst. In solchen Zeiten zeigt sich gar nichts Neues und, wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich meinen, dass vielleicht nichts mehr kommt. Aus der langen Weile und dem Leeren gebiert sich irgendwann wieder etwas. Erstmal brauche ich nicht mal wach abzuwarten, weil es so schnell auch nicht daher kommt. Ich kann sogar einschlafen. Im Traum kommt es nicht, das wäre sehr neu. In diesen Zeiten leidet der Blog ein bisschen an Futtermangel. Das wird sich wieder ändern. Ich wollte es nur gesagt haben, damit das Wundern nicht zu groß ist.
Und auch nicht wundern über das neue Aussehen des Blogs. Weil die bisherige Variante vom Blog-Design nicht mehr funktioniert, musste ich mich für ein neues entscheiden.
Die Ruhe bewahren, das ist gerade der beste Weg, den ich für mich aufgespürt habe. Nicht in all die Wirren Energie geben. Weder so tun, als gäbe es all das nicht, noch in den Kampf gehen. Aikido lehrt mich eine hilfreiche Haltung. Dem Kommenden ins Auge schauen, bei klarem Verstand bleiben, ruhig und wach. Weil ich seit dem Frühjahr viel Forschungsarbeit mit meinem Zorn machen darf und die Wut eine recht spezielle Tanzpartnerin geworden ist, habe ich mir Aikido ausgesucht. Es ist ein hartes Training – nichts persönlich nehmen – Perspektivenwechsel, um tiefer zu verstehen und lauter solche Sachen. Ganz schwierig. Wenn etwas daherkommt, die Bewegung aufnehmen, sie an sich vorbeiführen, loslassen und weitergehen, aufrecht, ruhig für meine Wahrheit gehen. Ein kampfloser Kampf. In diesen Zeiten komme ich mir vor wie im Trainingslager für paradoxes Unterwegssein, für die narrische Kraft und die der Herzenskrieger*in. Ich hätte mich da eigentlich als geschulter eingestuft, doch nach einigen Tests bin ich in der C-Liga gelandet. Ich trainiere weiter.