Der Königinnenweg zur Souveränität geht durch teils unwegsames gesellschaftliches Gelände. Wie gut, wenn es in unserer Erziehung gewisse Lücken gibt.
Wir haben beispielsweise des öfteren lose Reden geschwungen familiär und das bleibt. Das war normal für mich. Wir durften uns auch vergleichsweise viel daneben benehmen, da waren die Grenzen weit gezogen. Und jetzt finde ich es oftmals not-wendig.
Eine Freundin, die eine etwas verwegene Kuchen-in-Kaffee-Eintunkweise hat, sagt im Café, wenn jemand entsetzt schaut: „Gell, wenn’s Dich graust, dann schaust einfach weg.“
In den USA dürfen sie mehr scheitern als wir und es wird sogar noch als wichtige Erfahrung gewertet. Sowas steht dann sogar im Lebenslauf. Es braucht ja nicht gleich vergnügt gescheitert sein, es als normal hinnehmen und als Lebenserfahrung reicht ja schon.
Gerade, wenn das Sprechen, die Wörter, das Essen und noch tausend Sachen mehr vorgegeben und reglementiert werden und bei Nichteinhaltung sofort ein Abwertungsetikett gezückt wird, braucht es ein gute Immunität dagegen. Das nimmt rasant zu und ist wie ein Unterwegssein auf rohen Eiern. Wenn es den entspannten, trittfesten Gang ins Wackeln bringt, hilft oftmals das souveräne Danebenbenehmen und Anecken und freigeistig bleiben, egal bei was.

Manche von uns spucken in Suppen, wenns pressiert und andere pfeifen auf so manches. Auch wenn wir Peinlichkeiten entschämen wird es freier.
Die Angst vor einem Etikett würde uns daran hindern, unsere Wahrheit auszusprechen. Wie gut, wenn es uns nicht peinlich ist, wenn wir damit nicht zu kriegen sind.
Auf den wilden, unkonventionellen Wegen ist es letztlich entspannter, lustvoller, lebendiger. Und es führt in die Souveränität und in die königliche Kraft.
