Rauhnachtswege

Das H von Rauhnacht behalte ich, weil das Rau-nacht den Sinn verschwinden lässt. Alles darf langsam sein. Von der Haustüre weg mit den Skier über die Felder fahren, durch den Wald. Es gibt noch keine Spuren, ausser die der Tiere. Ich ziehe meine eigenen Spuren, neue, im Schnee. Sitze bei einer alten Hollerin, lasse mich einschneien, horche auf den Wind. Wenn ich einschlafe, werde ich ganz sanft sterben. Ich erinnere mich an eine Filmszene von Kurosawa, als die Tödin kam, mit den Schneeflocken tanzte, bunte Bänder im Zeitlupentempo im Wind wehten. So stirbt es sich im Schnee, dachte ich. Zeit verwischt, träumen, weiterfahren, zu Hause in die Kerzen schauen, lesen, Gedanken anschauen und weiterziehenlassen.