Perchtennachklang

Zum Ausklang der Rauhnächte sind wir losgezogen. Durchs Dorf, zu den Höfen, von denen wir auch die Kuhglocken hatten, auf die Höhe zum Almhüttchen. Und wie es Brauch ist, wurden wir mit Schnaps bedankt. Mit Anke, wie so viele Male in uralter Freundschaft unterwegs, und mit Freundinnen, mit Frauen, die ins kleine Dorf kommen und dafür gehen, dass die wildweise Frauenkraft ins Leben gewebt wird – sichtbar, uns zumutend, sanft und wild und narrisch und was immer ruft. Begegnungen, Lachen, ein Jodel übers Dorf und in den Sonnenuntergang hinein, während die Kirchenglocken geläutet haben. Schellen, Glocken, Rasseln, gute Wünsche und … Perchtennachklang weiterlesen

Perchtenlauf

Winter in der wirklichen Winterkraft – dunkel und wild, uns Menschen so viel abverlangend an Reife und weisem Unterwegssein. Dahin geht meine Ausrichtung in diesem Winter mehr denn je und mit der Frage, wie ich sie in mir aufstehen lassen kann. Wie kann ich noch tiefer spüren, was wirklich damit gemeint ist? Ein neues Perchtengesicht ruft. Im alten Herbst bin ich eingetaucht. Papier und Zweige, Geweihe in den Bäumen sehen, mich erinnern an Perchtengänge. Sammeln, Spurensuche. Wie sieht mein Perchtengesicht am alten Feuer aus? In jungen Jahren war es sehr alt. Wird es am alten Feuer jünger? Die Winterkraft verkörpern, … Perchtenlauf weiterlesen

Die wilde Jagd

Die Rauhnächte beginnen und die wilde Jagd zieht übers Land. Im Gefolge der Percht, so hört man immer mal, seinen auch Unholdinnen. Ein recht eigenartiger Ausdruck. Was ist denn eine Unholdin? Ist sie schiach, gruusig, alt, wild und eben alles andere als anmutig und lieblich, von zarter Schönheit und hold?Wenn ich vor meinem alten Gesicht oder Körper erschrecke, dann begebe ich mich am besten in die Obhut der Percht. Sie bläst mir die Sicht auf die Schönheit und die Weite von alter Winterkraft ein. Die ist auch nicht lieblich oder hold und doch von so großer und tiefer Schönheit. In … Die wilde Jagd weiterlesen

Geisterzeit

Rauhnachtsblues in Rot. Den Blues vergesse ich übers Jahr und doch kommt er zu den Rauhnächten. Es knarzt, Geschäftiges entzieht sich, es ist ein bisschen wie aus der Zeit fallen, in die Nachdenklichkeit hinein. Vieles hinterfragen, abklopfen. Die Geister lassen sich auch nicht wirklich portraitieren, sie bleiben schemenhaft. Keine Träume, obwohl doch Träume in den Rauhnächten so bedeutsam wären. Oder wenn, dann so wirr-komplex, dass die vielen Aspekte zusammen keinen Sinn ergeben. Und das, wo doch Träume in den Rauhnächten so wichtig wären. Als würde sich alles entziehen, der Boden nachgeben und vielleicht nur das Narrenkastl übrigbleiben. Ich bin froh, wenn die … Geisterzeit weiterlesen

Wintergewitter und Abendgedanken

Die Rauhnächte bescheren mir viel Nachdenken dieses Jahr. Frauenkreis-Councilthema Anerkennung. Es klingt nach. Zum Beispiel die Aussage, dass Anerkennung, wenn ich sie mir selber gebe, auch von Aussen kommt. Das glaube ich nicht. Nicht zwingend. Natürlich ist es wichtig, dass wir uns selbst zutiefst wertschätzen, anerkennen, wer wir sind. Ich denke aber nicht, dass das automatisch die Wertschätzung von Aussen nach sich zieht. Und wenn das ein Glaubenssatz ist, kann er zur Falle werden. Ich sehe, dass in unserer Gesellschaft vieles, egal wie wertschätzend ich es betrachte, keinen Wert hat, nicht gefragt ist, keine Anerkennung erfährt. Diese Tatsache klar zu … Wintergewitter und Abendgedanken weiterlesen

Perchtenzeit

Es ist Perchtenzeit. Warme Föhnwinde, die Berge ganz nah, mit Anke unterwegs, diesmal nicht mit Masken. Erinnerungen, wie wir zu mehreren, alle im Perchtengewand auf die Leiten zu einer Freundin gegangen sind in einer Vollmondnacht bei tiefem Schnee. Wir hatte viele Glocken dabei, haben dort dann geschaut, ob sie unsinnige Dinge tut wie Wäsche waschen oder putzen. Erinnert haben wir sie und die Rosa, ihre Tochter, dass sie frei und wild bleiben sollen und dann wurde das Haus geräuchert. Wir sind bestens verköstigt worden danach, wie es eben so Brauch ist beim Perchtengang. Jetzt gehen wir in unseren Fellmänteln, zum … Perchtenzeit weiterlesen

Hinübergetanzt, adios und willkommen!

Rauhnachtsschärfe. Mir war und ist dieses Jahr so gar nicht nach Lichtschiffen. Es gibt nichts, wofür ich eines losschicken wollte. Manchmal waren die Schiffe schwer beladen mit Visionen, Bildern, Wünschen. Dann kam das Wie, welches das Was abgelöst hat. Und ich habe etliche Lichtschiffe für ein gutes Wie losgeschickt. Und heuer? Hat sich alles aufgelöst, weil ich nicht mal mehr weiß, was ein gutes Wie ist. Im neuen Jahr möchte ich Erfahrungsräume betreten und wieder verlassen können. Ganz alte Themen waren gegen Jahresende auf dem Tisch. Ich kenne die alten Themen und kenne sie doch nicht. Neu ist, wie ich sie … Hinübergetanzt, adios und willkommen! weiterlesen

Meine Rauhnachtsgäste

Hallo meine Gäste, ich bewirte euch gerne. Die weißen Speisen für die Percht und ihr Gefolge, was für die Katzen oder Wildtiere. Auch Marder und Fuchs sind mir willkommene Gäste. Es braucht allerdings genaue Abmachungen mit ihnen. Zum Beispiel, dass wir nicht zusammenziehen werden. Wir halten uns bisher an unsere Vereinbarungen. Die alte Marderin hat mir den Tipp gegeben, dass ich dafür sorgen soll, dass keine Fremdmarkierung ans Auto kommt, das würde sie sehr stören. Am besten könne ich sowas verhindern, indem ich in den Motorraum pinkle oder um das Auto rum, wenn es nachts woanders steht. Ein Hinweis, der … Meine Rauhnachtsgäste weiterlesen