Ein Essen bei der Christa im Wirtshaus. Dort, wo sich illustre Kreise einfinden. Der Frauenstammtisch neben den Alteingesessenen – was für ein Wort! – unsere Schmarrnrunde, die Fremden, Touris, Hoagascht-Leute, MusikerInnen und Moritz, der Kater dazwischen. Für Katalina was von den bunten Guatln mitgenommen.
Auf keinen Fall ein Portrait, sagt Christa. So sieht es dann halt aus.
Unter einem Salatblatt finde ich auf einmal eine Frage. Sie liegt da wie eine Schnecke und ich fische sie heraus.
Was verleibe ich mir ein? Welche Geschichten, welche Bilder, Wörter, welche Farben? Salat und Grün, wie mein Pulli oder Rote-Beete-Rot mit drei Zeitungsartikeln? Am Abend mal bewusst eine Einverleibungs-Aufstellung machen. Was habe ich mir heute alles einverleibt? Da kommt jede Menge zusammen. Schauen, was bekömmlich ist, was mir guttut. Die Alltagsspeisekarten durchschauen, auswählen. Manches, was sich als Gratisgeschenk verkleidet, hat dann auf anderen Ebenen doch einen hohen Preis. Werbebilder, Fernsehfutter, Nebenbeiklänge beim Einkaufen. Viel Zeug, das dann doch schwer im Magen liegt. Da braucht es abends sowas wie Schwedenkräuter, Magenbitter zur Verdauung.
Ein Feuer mit Gschpöndlis beispielsweise, Katzenspaziergänge oder Gesänge. Mit den Tönen alles Unverdauliche heraussingen, in den Sternenhimmel, den Wind, den Schneetanz.
