Der Fasching ist vorbei und die Clowninkraft erwacht wieder. Eine alte Angelegenheit – meine arme feierfreudige Mutter hatte mit uns Faschingsmuffelkindern ihre liebe Not. Verkleidet standen wir da, ernste Gesichter, Trauerfotos, sie in Tanz- und Champagnerlaune. Hat sich da eine Gegenteilskraft gemeldet? Ein Contrary-Geist? Die Clowns im Zirkus – ich fand bei ihnen vieles, nur nicht, dass sie lustig sind. So wie Witze. Ich finde, dass unsere Gesellschaft keinen wirklichen Humor hat. Vielleicht braucht sie deshalb so viele Comedysendungen und Lachdosen.
Auf Beerdigungen habe ich gerne gelacht als Kind, heiliger Ernst, unheiliges Lachen, das war nicht besonders salonfähig. Meine Mutter fand, dass ich oft im ungünstigsten Moment meinen Humor entdecke. Zum Glück hat sie es hingenommen und als merkwürdig eingestuft.
So geht es mir jetzt mit meiner Katze. Sie ist eine Clownin, findet sich selbst rasend komisch und lacht alleine über ihre Witze.
Ein Lied auf der Gitarre, ein Jodler dazu und –
Katalina schlägt dem Kasperl die Gitarre aus der rosa Hand. Schluss ist mit dem Zirkus. Sie mag das Singen nicht. Die heilige Clownin raucht ihr Pfeifchen im Hintergrund und lacht sich eins. „Nimm dich nicht so ernst, nimm das Ganze nicht so ernst,“ sagt sie. „Wach auf und finde deinen Humor. Lach über dein Theater und über dich selbst.“