Regenbogentage

Reisetage, die dem Neuanfang, der Regenbogentänzerin, dem Säen, den tragenden Gemeinschaften gewidmet waren. Synchronizitäten – bei der Ankunft in Heidelberg beginnt es in den strahlenden Himmel hinein zu regnen und ein Regenbogen spannt sich über den Himmel. Ich sammle Zeichen während ich auf Reisen bin, Regenbögen, Uhrzeiten wie 16:16 oder 12:34, Wörter, die mir zufallen, Strassennamen und Farben. Vielleicht setze ich sie später zusammen.

Mit Ulla einen Tag im bunten Wasser. Während gelbe Füsse und rosa Hände tanzen, der lila Körper floated, wird der Geist ganz leicht und beschäftigt sich mühelos mit den Herausforderungen der Tage. Mit unserem Kopfkino, das nicht abzustellen ist. Aha, momentan bricht an den unsichersten Stellen etwas ins System ein, Gedanken, Tsunami, Beben. Da, wo es instabil ist. Und dann ist es nicht mehr zu stoppen.
Wir machen Fehler – in eine Radarkontrolle rein, eine Radlerin fast übersehen, fotografieren, wo es absolut daneben ist, kein Problembewusstsein und so weiter.
Spiegel – Unfehlbarkeit ist ein Irrtum, perfekt und makellos sein sind Illusion. Systeme sind nicht fehlerfrei, unfehlbar ist auch niemand. Und in diese Illusion kracht was rein. Ich bekomme meine Fehler gespiegelt oder die Angst, welche zu machen.
Glaubenssätze zusammengefegt. Zeit für den Weg zum Kompost.

Mit Kim Engels das Professionalisierungsseminar halten.
Ob wir doch Kabarett zusammen machen sollten?

Mit den Frauen am Feuer zur Regenbogentänzerin. Es geht um den Neuanfang, wir säen, besingen unsere Wege, bezeugen die Schritte der anderen. Und, wie passend, begleitet uns ein Bild von Katharina Sommer, mit alten Händen und Kinderhänden, die sich berühren und Samen befühlen. Wir sind im Osten, dort, wo die Ältesten geheime Bündnisse mit den kleinen Kindern eingehen und Hand in Hand zu den Bergen gehen. Dort, wo das Lachen der heiligen Clownin die starr gewordenen Ordnungen sprengt.
Wenn ich sie frage, wie ich mit Japan gehen kann, dann wirft sie mir Japan und meine Frage auf den Küchentisch. „Gar nicht weit weg,“ sagt sie, „du findest sie alle in dir und da kannst du doch gleich anfangen. Wenn du deinen Mülleimer durchforstest, dann bist du auch gut dabei.“ Sie ist eine schwierige Beraterin und doch …

Der Weg zu diesem Vortrag war lang, riesig alles und sehr herausfordernd. Und so ist es bis fünf Minuten vor Beginn geblieben. Nerventest. Es war kurz vor Neumondin, die Zeit, welche die Altaischamaninnen als die schwierigste sehen und nichts mehr tun. Ob ich in Zukunft auch auf die Mondphasen bei meiner Arbeit achte? Termine danach ausrichte? Gehört das zum verwettern?
Tragende Gemeinschaften und die Werkzeuge, die uns zu einer heileren Gesellschaft führen können – das Council, der Kreis, die Weisheit der Kommunikation, Konsens, die Ältesten, verantwortlich meinen Platz im Kreis einnehmen, die Verbundenheit mit den heiligen Träumen der Ahnen und sieben kommende Generationen, die bedacht sind bei allen Entscheidungen, Ausgleichsgesellschaften, ein ganz anderes Lernen, Rituale, Initiation, Trauerkultur, Kunst und Heilen, Wahrhaftigkeit …

Am Schluss brennt ein Erinnerfeuer in der Mitte.


Die Fotos vom Vortrag sind von Elke Schmidt.