Im Frühling taucht besonders eines meiner Geisterbilder auf. Das der kundigen Pflanzenfrau, der mit der grünen Hand, bei der alles wundervollst wächst und gedeiht. Eine-meine Illusion in Grün. Ich bin keine Pflanzen- oder Gartenfrau. Alles beginnt nach kürzester Zeit zu verwildern, Eingepflanztes kommt nicht, es macht mir auch nicht wirklich Spaß, bis auf Bäume verstehe ich Pflanzen schlecht und so weiter – und doch gibt es da dieses Geisterbild von einer, die sich mit Pflanzen auskennen müsste.
Ich nehme den Frühling und die Erneuerkraft und werde das Geisterbild begraben. Der Rauch von Artemisia und der helle Klang der Glocke begleiten das Anerkennen von etwas, das ich nicht bin. Neben dem kleinen Steinhaufen, einem Mini-Kurgan im Garten, mit Steinen aus aller Welt begrabe ich die Illusion in Grün.
Und vielleicht lege ich morgen Samen in die Erde mit der Widmung, die Sprache der Pflanzen ein kleines bisschen mehr zu erlernen. Jetzt geht das, denn jetzt bin ich eine, die sich noch nicht so besonders auskennt und gerne was erfahren möchte.