Das Erforschen der schamanischen Kraft im Alltag mache ich, weil ich hineinwachsen will in dieses Feld des Miteinander von Alltag und Spirituellbesondersrituellheilig. Es klingt so einfach und es ist für mich eine richtige Herausforderung, meinen Alltag so zu leben, dass Zauber drin ist, dass ich mit meiner Magie verbunden bin und bleibe. Unsere Gesellschaft bietet da ja keine Erfahrung, keine Anleitung, Älteste fehlen, es gibt die harten Trennungen zwischen Spirituellem, Kostbarem und alltäglich Nebensächlichem und den dementsprechenden Ab- beziehungsweise Aufwertungen.
Wenn ich so richtig tief im Westen stecke, in meinen Schattenländern, dann fällt mir manchmal gar nichts mehr ein von all den hilfreichen Möglichkeiten. Dann braucht es andere, die mich daran erinnern, dass es sowas wie Räuchern gibt, Medicine Walks oder ein Seelenlied und jede Menge Trommeln, die herumstehen.
Ich finde, wenn wir es immer ein bisschen mehr oder öfter schaffen, uns zu erinnern, dann sind wir schon ganz erfolgreiche PionierInnen. Dann weben wir was von der Theorie als Umsetzung ins große Gewebe. Mittlerweile bin ich sehr nachsichtig mit mir und lasse mir viel Zeit, weil ich schon gemerkt habe, wie lange die Schritte brauchen, bis sie einsickern und wirklich verinnerlicht und abrufbar sind, auch in Krisenzeiten.
Es hilft mir, dass ich mich für das ehre, was ich umsetzen oder halten kann. Wenn ich das würdige, sehr bewusst wahrnehme, dann gibt mir das Kraft – das Würdigen und die Erlaubnis des immer wieder „Scheiterns“.