Werkprozess Kücheninstallation

Zum Glück schneit es und ich lasse mich hineingleiten in die Innenfeuerarbeit. Weil die Museumsfrauen die verrückte Idee hatten, zur Ausstellung Installationen zum alltäglich Schamanischen oder andersrum zu machen, bin ich jetzt am Organisieren von doppeltem Haushaltszeug samt Bemalung, Beritzung, Ausschmückung. Und, wie immer bei Ausstellungen oder Buchprojekten – ich mache meine ganze Umgebung verrückt. Alle sammeln, suchen, durchstöbern Scheunen und Speicher nach alten Schöpfkellen, Sieben, Eimern. Ulla hat die Fährte nach einer Konsole aufgenommen, Sabine ist am Eimer dran, Anke leiht mir ein paar ihrer Topflappen, meine Mutter hat noch zwei ganz alte blau-weiß karierte Handtücher aus meiner Kindheit gefunden und so weiter.

Es ist schwierig, mit einer Künstlerin zusammenzuleben, jaja. Ich glaube, in solchen Schaffenszeiten werden alle Vorurteile, die bis dahin nicht vorhanden waren bestätigt. „Ja,“ sagt Katalina, „du bist eine schwierige Frau. Wir müssen damit fertig werden. Alles hat seine Zeit und im Frühling, wenn die Zugvögel wieder kommen und der ganze Schnee geschmolzen ist, dann gibt sich das, weil dann alles im Museum ist. Wir werden schauen, dass du dir nicht gleich das Nächste einfallen lässt.“