Im Norden des Lebensrades besteige ich meinen Thron. Da bringe ich meine Gaben als Geschenke in die Gemeinschaft. In diesem Frühling spüre ich besonders, was es heißt, die Winterqualität nicht durchlebt zu haben. Der Winter war umtriebig, seltsam arbeitsreich und im Aussen war es eine nur kurze stille Schneezeit. Zu kurz für mich. Es fällt mir jetzt schwerer als sonst, lustvoll im bewegten Frühling anzukommen.
Zu den Gemeinschaften gehört der Nordgeist, der Wintergeist. Wenn eine Gemeinschaft den nicht kennt, wird sie keine gereiften Antworten auf die dringlichen Fragen finden. Den ewigen Kindern des Sommers fällt dann nichts anderes ein als Abwrackprämien, in Kriege zu ziehen vor lauter Wut oder Gier oder all die anderen Entscheidungen unserer Tage. Nachhaltigkeit, Reife, tiefe Ökologie, Gleichgewichte, Verantwortlichkeit, Versöhnlichkeit, all das, was den Wintergeist ausmacht, das fehlt. Wie gereift ist mein Wintergeist? Habe ich meinen Thron wirklich ganz bestiegen, nehme ich meinen Platz ein? Das sind eigentlich keine Frühlingsfragen, aber heute ist das Wetter so, dass es passt.
Es ist in meiner Verantwortung, gut für mich zu sorgen. Genug Rückzug, mich entsprechend nähren, in mich horchen, Entscheidungen treffen, die nicht unbedingt allen gefallen. Ich glaube, dass ich nur dann meinen Platz wirklich gut einnehmen kann. Im Kalender habe ich heute eine Notiz gemacht zum Oktoberende, als Leitfaden für den Winter. Achtung – keine Projekte, wenig Termine, reisefreie Zeit. Ich vergesse es sonst.
