Eine Wundergeschichte

Geschichten der Wunder

Wundergeschichten finde ich sehr wunderlich. So viele kenne ich gar nicht, obwohl ich glaube, dass alle in ihrem Leben Wundergeschichten erlebt haben. Aus einer schwierigen Geschichte eine Geschichte der Wunder zu machen, hat etwas sehr Heilsames, weil Wunder über Grenzen hinausgehen.

Entstanden sind Bilder, eine Schachtel, Worte und alles zusammen ist in einen Kurzfilm gepackt.        Der Klick zum Film

Eine Wundergeschichte

Ich habe eine eigene Geschichte genommen, die mit meiner Katze. Da habe ich manchmal offener, manchmal versteckter die Erwartung, dass neben das Klo gepieselt wird. Und meine Hoffnung auf die selbstverständliche Katzenklobenutzung ist begrenzt. Der Gedanke an ein Wunder hilft mir, meine Erwartungen zu weiten.
„Oh, auf einmal kann ich mir vorstellen, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst, dauerhaft. Ah, da gibt es Möglichkeiten und Befähigungen und wundersame Wandlungen.“ Erzählend forsche ich, was es für eine Wunderheilung braucht.

Von der Katze

Die Wundergeschichte bindet mich anders ein in ein Geschehen und verbindet mich mit anderen Ebenen. Eine Wundergeschichte lässt mich vertrauen, in Heilkräfte und Unterstützung, darin, dass das, was ich tue zu einem guten Ausgang führt. Sie lässt mich hoffen, dass mein Tun, meine Gedanken etwas verbessern können. Sie schenkt mir die Zuversicht. Eine Wundergeschichte lässt mich daran glauben, dass alles möglich ist. Sie sagt mir, dass ich verhandeln kann und um etwas bitten und dass es auch möglich ist, es zu erhalten. Zum Beispiel Unterweisung, Unterstützung, Heilung. Die Wundergeschichte erinnert mich an den großen Raum des Möglichen. Sie inspiriert mich, nicht aufzugeben und, wenn es sein muss, zu den Sternen zu fliegen und von dort die Antwort, die Lösung zu holen. Sie sagt, wenn das mit dem Kätzlein möglich ist – und das ist es, davon erzählt sie mir ja – dann kann ich die unmöglichsten Träume träumen, ins Blaue hinein, ins Offene, Weite. „Und wenn du aufwachst,“ sagt sie, „dann mit deinem Traum, von was auch immer.“

Wonder in the Box
Wonder in the Box
Eine Geschichtenschachtel mit Bildern, einem Schnurrhaar, Worten und einem Hauch von Wildpiesel und Gold.

Wundergeschichten öffnen ganz andere Wege und viel mehr Möglichkeiten. Neue Geschichten, neue Wege. Wir können neue Geschichten schreiben und schauen, was geschieht. Vielleicht verknüpfen wir erzählend ganz neue Dinge miteinander, durch weite Zeiträume, durch verschiedene Ebenen. So ordne ich meine Erfahrungen neu ein, weil ich sie erzählend neu betrachte. Die Wundergeschichte hilft mir, Lücken zu füllen im Verstehen dessen, was sich abspielt. Sie macht etwas ganz.
Jede Geschichte über uns hat einen Geist, der mit uns im Gespräch ist. Er verändert sich, der Kontakt wird anders im Neuschreiben. Wundergeschichten wollen allerdings glaubhaft sein und zu uns passen, um ihre Wirkung zu entfalten. Das haben sie so an sich. Manchmal müssen wir diejenigen verlassen, die nicht bereit sind, unsere Wundergeschichte der Heilung zu unterstützen – wie zum Beispiel Ärzte.
Wenn unsere Tierärztin meinen würde, dass das gar nicht sein kann, dann werde ich gehen, weil ich weiß, dass sie falsch liegt und uns nicht mehr gut begleiten kann. Ich glaube, das ist wichtig und notwendig, wenn wir mit Wundergeschichten unterwegs sind. 

Die Erfahrung, die Imagination und das Erzählen vom Wunder zusammenbringen und mir dann die Wundergeschichte zu eigen machen. Das ist es. Ich rufe sie in mein Leben und mache sie zu meiner.