Ramadama und Restlverwertung

Restlverwertung

Weil mir gerade nicht wirklich was Kluges einfällt, habe ich angefangen, Schubladen auszuräumen und die Schnipsel und Reste von den Pixiebüchern auszumisten. Dabei legte sich manches spielerisch nebeneinander und wollte bleiben. Es darf schmarrig sein, das ist ein guter Einstieg für neue Geschichtenspuren. So mache ich es auch hin und wieder mit den Kleiderschränken. Von den aussortierten Kleidern Teile rausschneiden und neu zusammensetzen. Geschichtengewänder werden es, weil sie sehr unterschiedliche Reisen und Wege zurückgelegt haben und sich im Tragen des Flickengewands auf einmal etwas ganz Neues her erzählt. Texte und Fäden, Wortgewebe, Text-iles, Bildgespinste, Geschichtenfelder – das nimmt meine Nase gerade als Duft auf, das könnte die Fährte sein.

„Im alten Schrank hinten im Eck wurden Schubladen herausgezogen. Neontupfer entschlüpften und eine seltsame Geschichte. Ob der langen Lagerzeit ist sie teilweise von Motten zerfressen und nicht mehr vollständig rekonstruierbar.
Sie handelt von einem Pferd, das vom Wilden Westen träumt. Teile der Geschichte sind ein ziemliches Geschmier. Sie lassen Interpretationsspielraum. Die Geschichte wird von drei Frauen bewohnt, die im Laufe der Zeit stark verwildert sind. Das tut dem Ganzen gut. Sie tragen Fragmente bei, vielleicht erfundene. Das weiß man nicht, aber es ist alles, was wir haben. Wir tun so, als wäre es so. Egal ist es eh. Sie können spucken und die Augen verdrehen. Merkst du, wir werden beobachtet. Vieles hat sich aufgelöst. Der Zahn der Zeit befördert die Verwilderung. Das Geordnete hat sich überholt. Gschmier und Neonspritzer, Gfrieser und Schmarrn, Auflösung und Flickenzeug überziehen die Geschichtenwege. So ein Glück.“

Teil1

Teil2

Teil3

Diese Geschichte erzählt sich als Streifen her, in Leporelloform.

Leporello

Sommer und tendenziell gerade kreative Leere. Es könnte sein, dass ich als nächstes einfach einen Satz und ein Bild mache, das müsste ich hinbekommen.