Oha, Veränderung

Diese Zeiten sind nichts für Starrsinnige wie mich. Die Angst vor Veränderung macht das geschmeidige Mitgehen recht sperrig. So eine Starrsinnige neigt ja blöderweise dazu, in wilden Aktionismus zu verfallen. Das sieht von Außen dann aus wie Flexibilität und Lebenskunst. Weit gefehlt. Es handelt sich um Überlebenskunst und entspricht dem Kontrollfreak-Modus. Wahlweise gilt es jetzt, sich scheinbar blitzschnell mit dem Fremden vertraut zu machen und sich wild entschlossen ins Geschehen zu werfen, weil dann die Kontrolle umso schneller wieder da ist. Oder erstarren, das ginge auch. Daran würde sich das Leben die Zähne ausbeissen.
Was tun? Erstarren oder todesmutig springen? Letzteres ist ziemlich raffiniert, wie ein Überlisten der Angst und ihr mit enormer Flexibilität begegnen. Lieber selber aktiv springen, als vom Leben genötigt werden. Genötigt ist nämlich ganz ungut. Außer mir kennen das Katzen und da wahrscheinlich alle. Das hilft mir jetzt natürlich wenig.
Im Inkarnationsvertrag stand, dass es hier den ewigen Wandel gibt. Nix is fix und so. Das unterschreibst du schnell mal, wenn du nicht umreisst, was das gefühlt heisst. Eine Veränderung hin zu einer klaren Vision und das selbst gesteuert, das ist schön. Was, wenn es ins Ungewisse geht? So eine Nebelfahrt? Das macht Angst. Dann lieber alles beim Alten, auch wenn was krankt und längst überfällig ist. Wenigstens ist es vertraut. Spätestens da hadert die Starrsinnige mit dem Leben und schimpft es ein bisschen:

„Du, du, du, wie unberechenbar Du bist, so kann ich Dich nicht besonders mögen.“
Ich befürchte ja, dass sich ziemlich viele dieses Forschungsgebiet mit der Unlust auf Veränderung ausgesucht haben und es viel Zuhören und Erzählen braucht, viel im Rat sitzen mit all den Stimmen. Denn die starrsinnige Stimme ist zum Glück nur eine und mit Wärme und Berührung und guter Medizin wird sie schon lockerer und könnte bereit sein, über ihre Angst hinauszugehen und mit einem Ja ins Boot zu steigen. Und das ist existenziell wichtig. Gerade jetzt, auf dass ein mutiges Gehen in lebensdienliche neue Felder möglich wird.

In höchster Flexibilität werde ich die nächsten Blogartikel in etwas größeren Abständen schreiben, so zwischen zwei und vier Wochen. Allein so eine Entscheidung, was mich das kostet an Überlegungen.