Tanzen wir als Menschheit auf Messers Schneide? Zurück zur Normalität, die schon lange alles andere als normal war? Hin zu den Visionen? Wo werden wir hingehen? Was ist eine eigene gute Weise mit dieser Erdengeschichte umzugehen? Mein Blick auf das Ganze ist mal so, mal so und weil ich es nicht richtig zu fassen bekomme, setze ich mich der Reihe nach ums Lebensrad, in jeder Richtung und lege die momentane Situation in die Mitte.
Im Lebensrad ist alles, was uns Menschen ausmacht, das Lied der Erde, alles Schwierige je nach Ungleichgewichten und alles Kraftvolle, das ganze Universum, Veränderung, Fluss, Leben, Tod, Geburt, Lernen … der Zyklus von allem, was existiert. Es bietet sich an, um die Zeitgeschichte unserer Erdengemeinschaft und meinen Platz darin erzählend zu beleuchten. Den Weg durch das Rad beginne ich im Süden und der Berührung der Mitmenschen. Dann gehe ich zu der Berührung mit der Welt, den Tieren, den Bäumen, Steinen und all den Lebewesen. Und weiter und weiter.
Meine Sichtweise ist eine und weil alles so kompliziert ist in dieser Zeit, versuche ich, mit den Augen der anderen zu schauen, um ein bisschen mehr zu verstehen. Da wäre die Sicht der Mäuse, der Wölfe, des Feuergrases, der Lachse und Wiesel und all der anderen Totems. Und alle sehen was anderes. Und andere Wege. Aus jeder Position im Kreis ist die Sicht auf die Mitte, auf den Raum, auf alles anders. Je nach Position, die wir im Kreis einnehmen, verändert sich alles. Und die persönliche Wahrnehmung hängt noch von viel mehr ab, von Sehstärken, von früheren Lebenserfahrungen, von Seelenwegen und vielem mehr.
Jede Geschichte kann aus jeder der vier Richtungen betrachtet werden, aus der Richtung der Weisheit, der Unschuld, des Weiten Blicks und des Innenblicks. Je nachdem, welche Position ich einnehme, sehe ich andere Möglichkeitsbündel. Es ist das Beste, was mir im Moment einfällt, Positionswechsel, ums Rad gehen und alles betrachten.
Mein Mausblick im Süden richtet sich auf Naheliegendes und ist voller Vertrauen und Unschuld. Das ist mir gerade der fremdeste Blick auf das Ganze und doch gehört er dazu und bringt mir dieses entspannte „ach mei, werd scho, was soll´s …“. Im Westen leiht mir die Bärin ihre Augen und die nach innen schauende Natur des Menschseins, die mich sortieren lässt, zweifeln, gründeln, die auch die faulige Unterseite aufdeckt, die es versteht zu träumen und ihre Höhle kennt. Im Norden gehe ich mit den Wölfen auf Spurensuche nach der Weisheit und im Osten zerlegt mir Coyote wieder alle meine Erkenntnisse und es wird sehr weit und offen. Dann geht es von vorne los.