Der Medizinschrank

Es braucht einen vollen Medizinschrank, um in der Kraft zu bleiben, um das innere Feuer vor dem Ablöschen zu bewahren, um gut durch die großen Wandelzeiten zu gehen. Das wäre die Medizin des Anerkennens – wieviel Mut es gerade braucht, wie sehr es anrüttelt, wie tief es alle und alles bewegt und irritiert, wie groß das Geschehen ist, wie versehrt das System und wie bedrohlich es dadurch wird. All das will gesehen und anerkannt werden.

Die Medizin des Ehrens steht daneben – uns ehren, wenn wir wirklich hinschauen, wenn wir mutig sind und uns treu bleiben, diejenigen ehren, die für eine lebensdienliche Welt gehen. Das Wissen um die Verbündeten braucht es immer wieder – wissen, wer mit uns unterwegs ist, wer mit uns am Feuer sitzt, wer unsere Geschichten teilt, wissen um GefährtInnenschaft.

Dann die Medizinen des Tarnens, des guten Schauspiels und des Aussteigens aus Zügen, die keine guten Ziele haben. In den magischen Empörungsraum gehen, wenn ich wütend bin. Schlafen und ruhen, wenn ich müde bin, träumen und zu den Geistern reisen, tanzen und kreativ sein … Das Erinnern ist wichtig – dass es gute Medizinen gibt und welche.