A Guarda, Möwenbotschaft und Vendimia

Am Meer, am Ende Europas. So weit westlich, dass es eine Stunde länger hell ist. Der Brandung lauschen und den Schreien der Möwen. Ich sitze auf einem Möwenfelsen, lese Federn auf und nehme die Botschaft der schönen Vögel zu mir. Sie erzählen von den Gezeiten der Gefühle. Die Menschen hier am Meer leben mit den Gezeiten. Während der Zeit auf dem Felsen gebe ich mich dem Pulsieren des Meeres hin. Mich ausdehnen, zurückziehen, in den uralten Rhythmen. Was gebe ich in die Wasser des Lebens, welche Gefühle zu welchen Geschichten? Irgendwann, irgendwo werden sie mir an einem Küstensaum vor die … A Guarda, Möwenbotschaft und Vendimia weiterlesen

Vom Geisterdorf nach Pontevedra

Schauen, verweilen. So viele Pflanzen wachsen am früheren Miño-Ufer. Zum ersten Mal nach vielen Jahrzehnten ist es möglich, dass sie blühen. Samen, die lange warten können, so lange, bis die Zeit reif ist und es möglich ist. Der Miño begleitet meine Tage. Heute in Pontevedra. Ich bin hier, weil mich der Name gelockt hat. Irgendetwas ist da angeschwungen. Noch finde ich nichts hier, ausser einer zauberhaften Altstadt. Früher hätte ich mich sofort überall auf die Spur gemacht, nach dem, was mich nach Pontevedra gerufen hat. Heute sitze ich ganz entspannt im Café und denke, wenn es wichtig ist, dann zeigt … Vom Geisterdorf nach Pontevedra weiterlesen

Im Geisterdorf

Um mich mit dem Land zu verbinden, betanze ich es gerne, erzähle der Erde tanzend, wer ich gerade bin und horche mit den Fußsohlen, was mir das Land an Geschichten schenkt. Ein Tag in Mourulle, einem Geistedorf am Rio Miño, dem heiligen Fluss Galiciens. Das Dorf wurde vor 50 Jahren für den Miño-Stausee aufgegeben. Umsiedelung, Abschied, viel Zurückgelassenes, Trauer. Geschichten werden mir erzählt über Leute, die hier geboren wurden, gearbeitet haben, geliebt, gelebt. Neugier, was mich hier in Galizien erwartet. Rückschau, verlassene Häuser, neues Grün in den Ruinen. Das Dorf war nicht mehr zu sehen seit der Flutung. Ich tanze … Im Geisterdorf weiterlesen

In Galicien – En la Tierra de las Meigas

In Galicien, dem Land der Meigas, der Magierinnen. Die keltischen Wurzeln sind immer noch zu sehen, zu  spüren. Ich bereite Carmen darauf vor, dass ich mich mit ihrer Hilfe  – als Übersetzerin und Türöffnerin – auf die Spuren der Meigas machen will. Die anderen lachen, weil sie das schon kennen. Carmens Mutter war eine Meiga, was ihr erst in unserem Gespräch bewusst wird. Es war wohl sehr selbstverständlich, was sie gemacht hat. Die Leute kamen zu ihr, um sich heilen zu lassen und wenn sie etwas verloren hatten. „Sie hat etwas gesprochen, sich Zeit genommen und dann gesagt, ob es … In Galicien – En la Tierra de las Meigas weiterlesen

Eine kleine Herbstreise

Wieder einmal in Spanien, Altkastilien, bei der Verwandtschaft. Im Dorf umherstromern, die vielen Sommer vorbeiziehen lassen. Das Dorf ist leer, ein Pferd, Hunde, Hühner. Die alte Schule ist zugewachsen wie ein verwunschenes Schloss. Einstmalsgewesenes. Ich öffne die alten Türen, schaue auf gegangene Wege, begrüße die Tiere und höre auf die Stille. Das Dorf ist leer, von den Alten gibt es kaum mehr welche und die Veraneantes, die Sommerbewohner aus Bilbao sind schon gefahren. Herbst zieht ein. Ein kurzer Besuch in Machorras, einem Dorf in den Bergen bei den Pasjegos, den Bergbauern. Das was wie ein Auslaufmodell schien – Subsistenzwirtschaft in … Eine kleine Herbstreise weiterlesen

Meine Sommerliebe

Letzten Sommer habe ich mich verliebt, in Kanada-Alaska, in der Wildnis. Es ist eine große Liebe, eine, die mir Abschiedstränen am Flughafen beschert hat. Es ist die Liebe zu den Raben. Ich habe mich sehr verliebt. Wir haben wilde, lustvolle, tiefe Erlebnisse miteinander gehabt, verrückte Dinge gemacht, Seelenlieder gesungen, geflirtet, zärtlich miteinander Morgen und Abende geteilt, uns Geschichten erzählt, gelacht, uns erinnert, an gemeinsame Leben. Meine Liebesgeschichte mit den Raben, überraschend, wundervoll, ganz alt, ganz jung. Und dieses Jahr, in der Blumenschule, da habe ich einen Hahn kennengelernt, den Bipperl. Es ist nicht vergleichbar mit den Raben und doch ist … Meine Sommerliebe weiterlesen

Allerlei

Sommertagesfreuden, Ferienstimmung, Eis und Geschichten geniessen, mit Luisa im Café, Hollerblütenschorle, viele Ideen, ihr wunderbares neues Buch gleich als Superinspiration für ein Sommermädchenfederkleidbild von mir erfahren … zum Staffelsee, kajaken, schwimmen, Erinnerungen an den letzten Sommer kommen lassen, Kanada. Es sieht am Staffelsee ein bisschen aus wie in Kanada. Bilder schieben sich dazwischen. Duckenterl und Adler begegnen sich. Und die Entscheidung, mein Land zu erkunden und mich immer wieder von der Schönheit überraschen zu lassen, gefällt mir sehr. Allerlei weiterlesen

Die Schätze vor der Haustüre

Flussauen, wilde Gebirgsflüsse, Licca und Ammer, Quellen, unsere Highlands, die Berge, Wälder … es wird ein Sommer vor Ort. Mit meinem neu erworbenen Boot auf dem Ammersee. Meinen Horizont weiten. Wie sind die Wellen? Sie sagen mir was über den Wind. Den Flug der Vögel beobachten. Wie verhalten sich die Tiere? Springen die Fische?Insekten auf dem Wasser in Verbindung mit Wind bringen und der Richtung aus der er kommt, in die Berge schauen und im Geschmack, der in der Luft liegt wissen, ob es stürmisch wird. Wie ziehen die Wolken, welche Formationen bilden sie? Die Verbindungen wahrnehmen, lesen können, Zusammenhänge … Die Schätze vor der Haustüre weiterlesen

Wettererforschung

Im Zuge der Verwetterung will ich das Wetter genauer beobachten. Ohne das ist es in vielen Teilen der Erde nicht möglich zu überleben. Frühlingsstürme, Hagel, plötzlich aufziehende Nebel – die bayrische Mildnis fordert mir nicht allzu viel ab. Weil ich dieses Jahr Flüsse, Seen und Berge erkunden will, brauche ich eine gewisse Sicherheit in Wetterkunde. Eine altbayrische Wetterstation unterstützt mein Vorhaben. Einen Stein, eine Schnur und den wissenschaftlichen Textteil immer dabei. Wettererforschung weiterlesen

Maori – Nähmaschine – Haida – Werkprozess

Im April halte ich im frauen museum wiesbaden einen Vortrag. Der Prozess, bis der Vortrag steht, hat dort keinen Raum, weil die Ergebnisse, die Essenz genug an Zeit und Intensität sind. Wie entsteht so ein Vortrag, ein Buch, eine Ausstellung? Im Blog ist Raum für genau diesen Teil meiner Arbeit. Der Raum hinter den Kulissen, der Werkraum, das Atelier. Das Banale, scheinbar Unscheinbare. Blog-Raum für das Prozesshafte, die Nebenbeibilder, die Zwischenstadien, das Unfertige. Für meine Fragen, das Hin und Her, das Scheitern und Verwerfen. Für die verworfenen Konzepte. Der Blog selbst ist ja sowas wie ein Werkprozess. Skizzenhaft, wie die … Maori – Nähmaschine – Haida – Werkprozess weiterlesen